Die Ernährung von Enten ist ein großes Thema vieler potenzieller Entenhalter. Wir können Sie allerdings beruhigen, denn die Entenfütterung erweist sich keineswegs als kompliziert. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass Enten – sofern sie entsprechend ihres Bedarfs gehalten werden – sich weitestgehend selbst auf Futtersuche begeben.
Welche Dinge auf dem täglichen Speiseplan des Geflügels stehen und was Sie zufüttern sollten, darauf gehen wir in diesem Artikel ein.
Diese Dinge sind wichtig für einen artgerechte Entenernährung
- Zu den wichtigsten Nahrungsmitteln gehören Insekten und Grünfutter
- Obst und Gemüse sollten täglich auf dem Speiseplan stehen, wobei aufgrund des hohen Fruchtzuckergehaltes weniger Obst verfüttert werden sollte
- Energiereiche Lebensmittel wie Getreide, Brot oder Kartoffeln gehören ebenfalls auf den Speiseplan
- Alleinfuttermittel sollte nur verwendet werden, wenn die Enten nichts anderes als dieses Futter zu fressen bekommen
- Zur Unterstützung der Verdauung benötigen die Enten Geflügelgrit
- Die Tiere müssen jederzeit Zugang zu frischem Wasser bekommen
Die Grundnahrungsmittel der Enten-Ernährung
Ihre Enten benötigen täglich frisches Grünfutter und allerhand Proteine in Form von kleinen Insekten. Wenn Sie die Enten in einem großen Auslauf halten, ist dies schon die halbe Miete der Ernährung. Die Tiere werden sich selbst auf Futtersuche begeben und den einen oder anderen leckeren Snack finden. Am liebsten stehen auf dem Speiseplan Schnecken, Würmer und kleine Käfer.
Die Enten müssen diese Insekten jedoch vor dem Schlucken gründlich säubern. Dies geschieht nicht aus einem Sauberkeitswahn heraus, sondern deshalb, damit die Insekten geschmeidiger werden und folglich besser verschluckt werden können. Es ist daher wichtig, dass Ihre Enten im gesamten Garten sauberes Wasser finden, um darin die Insekten zu säubern. Sie können hierfür einfach mehrere kleine Behälter mit Wasser aufstellen und dieses regelmäßig reinigen.
Frisches Grün dient als weitere wichtige Futterquelle bei der Ernährung der Enten. In einem Garten mit einer schönen Wiese finden die Enten ausreichend Grünfutter, das sie abknabbern können. Wenn Sie Unkraut vernichten oder die Wiese abmähen (diese sollte natürlich nicht gedüngt sein!), können Sie Ihren Enten auch diese Reste füttern. Sie werden es lieben.
Generell sind Enten sehr genügsam und sie fressen nahezu alles, was man ihnen anbietet. Nicht umsonst werden sie oft mit Schweinen verglichen.
Auch frisches Obst und Gemüse gehören auf den Speiseplan
Um alle wichtigen Vitamine und Mineralstoffe in ausreichender Menge aufzunehmen, benötigen gehört zur Enten-Ernährung täglich auch frisches Obst und Gemüse. Sie können einfach eine Schale mit Futter in den Stall stellen. Wenn in Ihrem Garten Obstbäume stehen, bedienen sich die Enten auch gerne selbst am Fallobst. Damit sie die Gemüsebeete nicht „schreddern“, sollten diese besser eingezäunt sein. Ansonsten fallen auch Salat und Co. den teilweise gierigen Schnäbeln der Enten zum Opfer.
Hinweis
Da Obst große Mengen an Fruchtzucker enthält, sollten Sie darauf achten, dass die Tiere täglich nur einen kleinen Teil Obst zu sich nehmen. Andernfalls besteht die Gefahr von Übergewicht und damit verbunden können verschiedene Krankheiten auftreten.Getreide und weitere Energielieferanten in der Ernährung
Wie wir Menschen benötigen auch die Enten ausreichend Energie, um den Tag zu überstehen. Diese Energie treibt den gesamten Körper an und sorgt dafür, dass die Organe optimal arbeiten. Deshalb reichen Insekten, Grünfutter, Obst und Gemüse zur Ernährung nicht aus, sodass Sie einige „Energielieferanten“ zufüttern müssen.
Hierbei eignet sich beispeilsweise geschrotetes Getreide aus Mais, Weizen oder Hafer. Auch Roggenschrot kann verwendet werden. Sojaschrot sollten Sie hingegen nur in kleinen Mengen verfüttern, da dieses sehr viel Protein enthält, welches die Enten bereits über die Insekten aufnehmen. Vor allem in den Wintermonaten kann es sich jedoch lohnen, Schrot zu verfüttern, da die Enten in der kalten Jahreszeit keine Insekten finden werden.
Weitere hervorragende Energielieferanten sind Kartoffeln oder Brot. Die Kartoffeln sollten gekocht und anschließend zerdrückt werden. Brot weichen Sie hingegen in ausreichend Wasser ein, sodass hierdurch ein fester Brei entsteht, der für die Enten äußerst nahrhaft ist.
Achtung
Brot, Kartoffeln, Obst und Gemüse müssen immer frisch sein. Keinesfalls dürfen Sie Lebensmittel verfüttern, die bereits Schimmel angesetzt haben, denn hierdurch können die Tiere krank werden.Die Verdauung der Enten ist etwas „eigenartig“
Damit das Geflügel die aufgenommenen Nahrungsmittel optimal verdauen kann, behilft es sich in freier Wildbahn beispielsweise damit, sehr kleine Steine zu fressen.
Bei der Entenhaltung können Sie den Tieren alternativ das sogenannte Geflügelgrit anbieten, welches aus Kalk in Kombination mit sehr kleinen Steinen besteht. Es reguliert die Verdauung optimal.
Der Vorteil an Grit im Vergleich zu einfachen Steinen, die die Enten in der Natur finden, besteht darin, dass das Grit mit Kalk versetzt ist, welcher einen hohen Kalziumgehalt hat. Dieser wiederum ist für die Gesundheit der Enten sehr wichtig, denn ausreichend Kalzium wird für den Knochenbau benötigt. Ebenso wirkt sich der hohe Kalziumgehalt positiv auf die Bildung der Eierschalen aus, sodass die Enteneier seltener beschädigt sind.
Futtermittel aus dem Handel
Neben diversen Futtermitteln, die im Entengarten ohnehin zur Verfügung stehen, werden Sie wahrscheinlich Getreide und anderes Trockenfutter zufüttern. Dieses erhalten Sie unter anderem im Zoofachgeschäft oder auch im Landhandel.
Unsere Empfehlung:
Versorgen sich die Enten in ihrem Auslauf weitestgehend selbst, füttern Sie am besten ein Ergänzungsfutter zu. Dieses reicht aus, um die Tiere optimal zu versorgen. Dem gegenüber steht das sogenannte Alleinfuttermittel, welches jedoch deutlich höhere Nährstoffanteile hat. Damit es nicht zu einer „Überdosierung“ kommt, die sich auf die Gesundheit der Tiere ebenso negativ auswirken kann, wie eine Unterversorgung, sollten Sie das Alleinfuttermittel nur dann verwenden, wenn die Enten kein anderes Futter erhalten.
Wir empfehlen bei der Enten-Ernährung die Kombination aus Frischfutter und Ergänzungsfutter. Auch während der Wintermonate, wenn sich die Enten im heimischen Garten nicht ausschließlich selbst versorgen können, können Sie andere Nahrungsmittelbestandteile, wie beispielsweise Brot, Kartoffeln, Obst, Gemüse und Quark unter das Ergänzungsfutter mischen, um hierdurch das perfekte Entenfutter zu erhalten.
Wasser darf niemals fehlen
Enten baden nicht nur sich und ihre Beute im Wasser, sondern sie benötigen es auch zum Trinken. Deshalb sollten Sie darauf achten, dass Ihren Enten immer ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Es spielt keine Rolle, ob Sie dieses in einem Wassernapf im Stall aufbewahren oder ob die Enten sich möglicherweise am Ententeich oder in den Wasserschüsseln, die für die Säuberung der Insekten gedacht sind, bedienen. Die Tiere haben da ihren eigenen Kopf. Wichtig ist, dass überhaupt ausreichend frisches Wasser zur Verfügung steht, welches regelmäßig erneuert werden sollte.
Halten Sie den „offiziellen“ Futterplatz sauber
Den Ort, den Sie innerhalb des Geheges als „offiziellen“ Futterplatz auserkoren haben, sollten Sie stets sauber halten. Dies ist aus zwei Gründen wichtig:
- Um die bestmögliche Gesundheit der Tiere zu gewährleisten.
- Um zu verhindern, dass andere Tiere sich am Futter bedienen.
Wir empfehlen, die Enten mehrmals täglich mit kleinen Mengen zu füttern, sodass die Tiere das gesamte Futter verspeisen. Andernfalls kann es sein, dass auch weitere Vögel oder möglicherweise sogar Katzen sich am leckeren Futter bedienen, vor allem, wenn Sie das Trockenfutter mit Kartoffeln oder Quark mixen. Es hat dann eine sehr anziehende Wirkung.
Das macht sich nicht nur in den Futtermittelkosten bemerkbar – wenn auch gering – sondern es stellt auch ein Risiko für Ihre Enten dar. Sie wissen nicht, ob die Vögel oder die anderen Tiere, die die Futternäpfe der Enten leeren, möglicherweise irgendwelche Krankheiten einschleppen.
Ebenso kann vor allem Frischfutter, welches in Näpfen angeboten wird, eine wahre Keimschleuder werden, erst recht bei hohen Temperaturen. Halten Sie die Futternäpfe daher stets sauber, damit sich keine Krankheiten ausbreiten können.