Damit sich die Enten in ihrem neuen Zuhause besonders wohlfühlen, sollten Sie auf einen artgerechten Entenstall achten. Dieser muss nicht besonders groß, dafür aber komfortabel sein.
Was Sie bezüglich des Entenstalles wissen müssen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Wie groß muss der Entenstall sein?
Die Fläche des Entenstalles richtet sich nach verschiedenen Faktoren:
- Entenrasse bzw. Größe
- Anzahl der Enten
Je größer die Entenrasse, desto größer sollte natürlich auch die Stallfläche ausfallen. Laufenten benötigen demzufolge einen recht großen Stall. Kleine Rassen hingegen kommen mit weniger Platz aus.
Pro Ente sollten im Stall ca. 0,5 bis 1 Quadratmeter Platz zur Verfügung stehen.
Diese Platzbedarf multiplieren Sie mit der gewünschten Anzahl an Enten.
Hier einige Beispiele:
Anzahl Enten | Platzbedarf kleine Enten in m² | Platzbedarf große Enten in m² |
2 | 1 | 2 |
4 | 2 | 4 |
6 | 3 | 6 |
8 | 4 | 8 |
10 | 5 | 10 |
20 | 10 | 20 |
In diese Bereiche muss der Entenstall aufgeteilt sein
Damit die Enten sich in ihrem neuen Stall pudelwohl fühlen, sollte eine gewisse Struktur herrschen.
Idealerweise teilen Sie den Entenstall daher in die vier folgenden Bereiche auf:
- Schlafbereich
- Futterbereich
- Legenester
- Wasser
Der Schlafbereich
In diesem Punkt sind Enten nicht mit Hühnern zu vergleichen. Während Hühner auf der Stange schlafen und demzufolge entsprechend viele Sitzstangen im Hühnerstall angebracht werden müssen, nächtigen Enten auf dem Boden.
Dies bedeutet, dass ein großzügig angelegter Schlafbereich zur Verfügung stehen muss, der jeder Ente ausreichend Platz bietet.
Selbstverständlich schlafen die Tiere nicht auf dem blanken Boden, sondern vielmehr auf einer kuscheligen Einstreu. Diese kann beispielsweise aus Stroh oder aus Holzspänen bestehen. Wichtig ist, dass das Material kaum staubt und obendrein saugfähig ist, sodass Urin umgehend aufgenommen wird.
Da die Enten direkt in der Einstreu schlafen, ist es Ihre Aufgabe, für die tägliche Sauberkeit zu sorgen. Kot- und Urinreste sollten umgehend entfernt werden, damit sich die Tiere dauerhaft wohlfühlen. Außerdem ist diese Stallhygiene wichtig, um die Ausbreitung von Krankheitserregern zu verhindern.
Der Futterbereich
In jedem Entenstall sollte es einen separaten Futterbereich geben, in dem sowohl Futter- als auch Wasserbehälter aufgestellt werden. Geben Sie täglich frisches Futter in die Behälter und sorgen Sie dafür, dass auch das Wasser sauber bleibt.
Wenn die Enten während der warmen Jahreszeit vorrangig im Freien unterwegs sind, können Sie die Futterbehälter auch außerhalb des Stalles aufstellen. Die Enten sollten dann aber tagsüber und nachts Ausgang nach draußen haben, um an das Futter und an das Wasser zu gelangen. Dies wiederum erfordert eine zusätzliche Absicherung gegen Fressfeinde.
Unser Tipp
Um Krankheitserreger einzudämmen, reinigen Sie sowohl die Futter- als auch die Trinkwasserbehälter täglich.Legenester im Entenstall
Legenester sind wichtig, denn hierin legen die Enten ihre Eier ab. Allerdings sollten Sie den Nistbereich klar vom Schlafbereich trennen und nur wenige, kleinen Legenester in den Stall integrieren. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Enten diese als regulären Schlafplatz nutzen, was natürlich nicht sinnvoll ist.
Die Legenester sollten bei kleinen Entenrassen eine Grundfläche von 40 x 40 cm und bei großen Entenrassen eine Grundfläche von 50 x 50 cm aufweisen, damit die Enten ausreichend Platz zum Legen haben.
Im Vergleich zu einem Hühner-Legenest erfordert das Legenest der Enten jedoch einen anderen Aufbau, und zwar aus dem Grund, weil die Enten das Nest ansonsten permanent mit Kot verschmutzen. So hat das Entennest am besten keine Rückwand und wird mit einer Entfernung von 4 bis 5 cm von der Stallwand entfernt errichtet. Außerdem sollte es keinen Boden haben. Sinnvoller ist es, einen durchlaufenden Legenestboden zu errichten, der jederzeit herausgenommen werden kann, um die Fläche zu säubern. Enten koten oft und viel, was die Reinigung jedes einzelnen, kleinen Nestes erheblich erschweren würde und auch mit einem größeren Zeitaufwand verbunden wäre.
Das Wasser
Enten sollten täglich Freilauf bekommen, um sich voll entfalten und auf Nahrungssuche gehen zu können. Gerade während der Wintermonate mögen jedoch nicht alle Enten den Freigang, sodass sie ihre Tage lieber in einem geschützten und warmen Stall verbringen.
Da die Enten viele Futtersorten erst einmal im Wasser tränken, um sie hierdurch geschmeidiger zu machen und weil sie auch gerne baden, sollten Sie in den Stall einen kleinen Wasserbereich integrieren. Dieser ist natürlich täglich sauberzuhalten, damit auch hiervon keinerlei Gefahr für die Gesundheit der Tiere ausgeht.
Hinweis
Wenn die Enten auch im Winter Zugang zum „Badewasser“ haben, beheizen Sie sowohl das Wasser als auch den Stall und achten Sie darauf, dass die Enten niemals bei eisigen Temperaturen mit nassem Gefieder nach draußen gehen. Dies würde die Anfälligkeit für Krankheiten deutlich erhöhen. Zwar sind Enten von Natur aus so konzipiert, dass ihnen auch die Kälte im Winter nichts ausmacht. Enten, die als Haustiere gehalten werden, sind jedoch oft aufgrund der Zucht nicht mehr so robust.Wo sollte der Entenstall errichtet werden?
Die Wahl des perfekten Standortes für den Entenstall ist ebenfalls wichtig, damit sich die Tiere jederzeit wohlfühlen.
Der Halbschatten erweist sich als ideal, denn dieser verhindert, dass die Sonne im Sommer extrem auf das Stalldach brennt und sich der Innenraum hierdurch zu stark erhitzt. Gleichzeitig bietet der Halbschatten im Winter den Vorteil, dass einige wärmende Sonnenstrahlen durchdringen und den Stall selbst in der kalten Jahreszeit ein wenig erwärmen.
Bei der Wahl des passenden Standortes sollten Sie des Weiteren darauf achten, dass die Enten keine lauten Geräusche mögen, denn sie sind sehr schreckhaft. Direkt neben dem Hundezwinger oder an einer befahrenen Straße ist daher nicht der perfekte Standort für einen Entenstall. Entscheiden Sie sich stattdessen lieber für eine ruhige Ecke im Garten.
Da Enten gerne jederzeit nach draußen in den Freilauf gehen, wann auch immer ihnen danach ist, sollte der Stall am besten direkten Zugang zu diesem Außengehege bieten.
Unser Tipp
Während der Nacht sollte die Stalltür nicht nur verschlossen, sondern auch sicher verriegelt sein. Andernfalls kann es passieren, dass Fressfeinde wie Marder oder Füchse angezogen werden und die Enten holen kommen.Das sollten Sie beim Bau des Entenstalles beachten
Neben einer großzügigen Grundfläche, die der Stall den Enten bieten sollte, damit sämtliche Bereiche komfortabel angelegt werden können, ist auch hinsichtlich der Bauweise einiges zu beachten.
Die Belüftung
Beispielsweise benötigen die Tiere jederzeit eine ausreichend gute Belüftung, und zwar nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter. Planen Sie daher einige Lüftungsschlitze ein, die jedoch optimal abgesichert sind, sodass für die Fressfeinde kein Eindringen möglich ist.
Die Fenster
Die Fenster sollten fest verschließbar sein, um die Sicherheit im Entenstall zu erhöhen. Obendrein empfehlen wir, die Fenster im oberen Bereich des Stalles einzubauen. Dies trägt dazu bei, dass sich die Tiere besser entspannen können. Enten sind wirklich schreckhaft. Jede Bewegung, die sich vor dem Stall abspielt und die durch die Fenster sichtbar wäre, könnte die Tiere verschrecken.
Die Tür
Die Stalltür sollte groß genug sein, damit Sie problemlos in den Stall hineingelangen, um diesen zu reinigen. Allerdings muss sie auch sicher genug sein, damit Fressfeinde nicht in den Stall hineingelangen. Bringen Sie am besten auch ein Sicherheitsschloss an.
Die Seitenwände
Es gibt Entenbesitzer, die einen Stall aus Draht errichten. Dieser jedoch ist für die Enten nicht sicher genug und vor allem als Winterquartier nicht geeignet. Es ist wichtig, dass die Stallwände aus einem hochwertigen Material bestehen. Holz eignet sich sehr gut und auch gegen die Massivbauweise aus Betonziegeln spricht nichts, sofern diese Bauweise vom Bauamt genehmigt wurde.
Das Dach
Das Dach sollte gut isoliert sein, damit weder extreme Hitze noch klirrende Kälte durchdringen. Bestenfalls verwenden Sie Dachziegel, denn diese gelten als besonders robust und schützen den Stall von oben. Alternativ können Sie das Dach aus Holzplatten errichten, sollten diese aber mit Dachpappe schützen. Andernfalls könnte permanent Feuchtigkeit eindringen, wodurch das Holz erst schimmeln und danach wegfaulen würde. Dies ist auch für die Tiere gefährlich, denn sie atmen die schlechte Luft, die durch die Vermoderung entsteht, ein.
Wichtig:
- Achten Sie auf eine ausreichende Belüftung des Stalles
- Bringen Sie die Fenster weit oben an
- Sichern Sie die Tür bestmöglich ab und achten Sie darauf, dass diese groß genug ist, damit Sie den Stall problemlos betreten können, um ihn zu reinigen
- Seitenwände und Dach sollten stabil, gut isoliert und optimal gegen Feuchtigkeit präpariert sein
Entenstall kaufen oder selbst bauen?
Während der selbstgebaute Entenstall individuell nach Ihren Vorstellung gestaltet wird, ist dies bei einem Fertigstall meist nicht der Fall. Obendrein verursacht dieser zum Teil hohe Anschaffungskosten, je nachdem, wie hochwertig der gekaufte Stall sein soll.
Wenn Sie jedoch handwerklich unbegabt sind oder den Entenstall in kurzer Zeit ohne großen Aufwand errichten möchten, kann sich der gekaufte Bausatz als vorteilhaft erweisen. Hier bieten sich kleinere Gartenhäuser an, die ideal als Entenstall verwendet werden können.
Gartenhäuser die sich als Entenstall eignen:
Die wichtigsten Genehmigungen einholen
Ehe Sie sich über den Bau des Entenstalles Gedanken machen können, sollten Sie die wichtigsten Genehmigungen einholen. Je nach Größe und Wohngebiet darf der Entenstall nicht ohne Genehmigung errichtet werden. Fragen Sie daher beim für Ihren Wohnort zuständigen Bauamt oder Ordnungsamt nach, ob die Errichtung des Entenstalles beantragt werden muss und falls ja, welche Unterlagen einzureichen sind.
Ebenfalls sollten Sie sich vergewissern, dass Ihre Nachbarn mit der Entenhaltung einverstanden sind. Sie sollten sich dies schriftlich bestätigen lassen, denn nicht selten kommt es vor, dass sich Nachbarn im Nachhinein beschweren, sodass die Enten wieder abgeschafft werden müssen. Das ist natürlich traurig. Indem Sie vorher eine Bestätigung von den Nachbarn einholen, erhalten Sie zumindest einen Nachweis, den Sie bei späteren Streitigkeiten vorweisen können.
Wichtig:
- Holen Sie eine Baugenehmigung ein
- Lassen Sie sich von Ihren Nachbarn schriftlich bestätigen, dass diese mit der Entenhaltung einverstanden sind
Was kostet ein Entenstall?
Einfache Entenställe erhalten Sie derzeit in der Preisklasse zwischen 100 bis 300 Euro. Hochwertige und umfangreich ausgestattete Produkte können jedoch deutlich mehr kosten.