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Enten schlachten

Wie Enten richtig schlachten und verarbeiten?

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Es gibt verschiedene Gründe, aus denen eine Ente möglicherweise geschlachtet werden muss, auch wenn die meisten Hobbyhalter dies nicht in Betracht ziehen. Damit Sie dennoch wissen, wie Sie die Enten schlachten, ohne ihnen ein zu großes Leid anzutun, lesen Sie am besten unsere Anleitung.

Die Frage aller Fragen: Benötige ich einen Sachkundenachweis?

Wer die Enten schlachtet, um diese anschließend zu verkaufen – egal, ob gewerblich oder mit privatem Weiterverkauf – benötigt einen sogenannten Sachkundenachweis. Dieser belegt, dass Sie Schlachten dürfen und sich damit auskennen.

Die Gute Nachricht: Wenn Sie die Enten nur für den Eigenbedarf schlachten, benötigen Sie keinen Sachkundenachweis. Eigenbedarf bedeutet in dem Fall, dass die Tiere ausschließlich von den Bewohnern des eigenen Haushalts – also in der Regel innerhalb der Familie – verzehrt werden dürfen.

Hinweis

Wenn Sie auch nur eine Ente weiterverkaufen oder verschenken, zählt dies nicht mehr unter Eigenbedarf, sodass Sie einen Sachkundenachweis benötigen. Außerdem müssen Sie dann über einen Schlachtraum verfügen, der den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Halten Sie sich nicht daran und werden Sie erwischt, kann dies sehr teuer werden, denn die Strafen sind empfindlich.

Muss ich mich beim Schlachten an das Tierschutzgesetz halten?

Wir denken, dass sich dies von selbst versteht. Natürlich dürfen Sie nicht entgegen des Tierschutzgesetzes handeln. Das Wohl der Ente steht immer im Vordergrund.

Deshalb dürfen Sie eine Ente nur schlachten, wenn Sie „die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten“ haben. Dieser Wortlaut geht aus dem Tierschutzgesetz hervor.

Außerdem gehört es zur Einhaltung des Tierschutzgesetzes, dass das Tier schnell und möglichst stressfrei getötet wird. Hierzu gehört eine vorherige Betäubung. Erst danach kann der Ohrscheibenstich durchgeführt werden. Dieser gilt als bevorzugte Schlachtmethode.

Die Vorbereitung auf das Schlachten

Den richtigen Zeitpunkt finden

Am besten schlachten Sie in den frühen Morgenstunden, ehe die Enten aus dem Stall gelassen werden. Dies hat den Vorteil, dass die Tiere den Tag stressfrei begonnen und in der Regel noch nichts gefuttert haben. Sie lassen sich problemlos aus dem Stall herausnehmen, ohne dass sie erst lange eingefangen werden müssen. Dies wäre für das Geflügel mit einem hohen Stressfaktor verbunden und diesen gilt es ja zu vermeiden.

Alle benötigten Utensilien zusammentragen

Damit die Tiere nach dem Einfangen nicht noch gestresst werden, tragen Sie schon vorher alle benötigten Utensilien zusammen.

Zum Enten schlachten benötigen Sie:

  • Ein flacher Holzstiel
  • Ein langes Messer (Achten Sie darauf, dass das Messer wirklich scharf ist)
  • Ein sauberer Tisch
  • Ein großer Eimer, in dem das Blut aufgefangen wird
  • Ein großer Topf, in den die Ente hineinpasst
  • Ein spezieller Schlachttrichter
  • Wasser mit einer Temperatur von mindestens 60°C

Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Schlachten der Enten

Ehe Sie mit dem Schlachten beginnen, müssen Sie das Tier betäuben. Hierzu benötigen Sie den Holzstock.

Greifen Sie mit der einen Hand die Beine der Ente und umfassen Sie auch einen Teil der hinteren Federn, damit die Ente nicht ausschlagen kann. In der anderen Hand halten Sie den Holzstock.

Nun müssen Sie mit dem Holzstock präzise auf den Hinterkopf der Ente einschlagen. Es ist wichtig, hierbei schwungvoll vorzugehen, damit die Betäubung wirkt. Zum Wohle des Tieres können Sie sich hier keinen zweiten Anlauf leisten.

Eines der sichersten Zeichen, ob die Ente betäubt ist: Greifen Sie der Ente ans Auge. Wenn sie das Augenlid nicht bewegt oder schließt, hat die Betäubung gewirkt.

Der Ohrenscheibenstich

Wie erwähnt, sollte die Ente mittels Ohrenscheibenstich geschlachtet werden. Auch hier ist präzises und vor allem schnelles Vorgehen wichtig. Es dauert nach der Betäubung nur wenige Sekunden, bis die Enten mit dem Zappeln beginnen. Hierbei handelt es sich um einen Nervenreflex, der vollkommen normal ist. Allerdings hindert er Sie möglicherweise daran, den Ohrenscheibenstich ordentlich auszuführen. Warten Sie daher nach der Betäubung nicht lange ab, sondern führen Sie den Stich durch, bevor die Ente zappelt.

Am besten verwenden Sie einen sogenannten Schlachttrichter. Der Kopf und der Hals werden durch den Trichter gefädelt. Die Flügel sollten im Trichter stecken. Hierdurch wird verhindert, dass die Ente stark zappelt, sodass Sie den Stich präzise durchführen können.

Setzen Sie das Messer für den Ohrenscheibenstich hinter der Ohrscheibe an. Die Schnittfläche sollte nach oben zeigen. Anschließend stechen Sie das scharfe Messer durch den Hals. Im Hals drehen Sie das Messer so, dass die Schneidfläche genau in die andere Richtung zeigt. Bringen Sie den Stich zu Ende und ziehen Sie das Messer wieder heraus.

Der Ohrenscheibenstich ist wichtig, da bei diesem Vorgehen die Halsschlagader durchtrennt wird. Dies wiederum führt dazu, dass die Ente vollständig ausblutet. Nach spätestens drei Minuten sollte das gesamte Blut abgeflossen sein.

Unser Tipp

Stellen Sie unbedingt einen Eimer unter, in dem das Blut der Ente aufgefangen wird.

Das Rupfen der Ente

Ehe die Federn gerupft werden können, geben Sie das ca. 60°C heiße Wasser in einen Topf. Danach legen Sie die Ente in den Topf und sorgen dafür, dass sie für ca. 10 Sekunden von allen Seiten mit dem Wasser in Berührung kommt.

Fahren Sie nun entgegen der Federrichtung. Die Federn sollten sich problemlos entfernen lassen.

Der Kopf hängt nur noch an der Wirbelsäule. Das Rupfen im Topf bietet also die beste Gelegenheit, den Kopf zu entfernen. Drehen Sie ihn einfach so lange, bis er von der Wirbelsäule abreißt.

Die Ente ausnehmen

Den Kopf der Ente haben Sie im vorherigen Schritt bereits entfernt. Nun muss der Schwanz entfernt werden. Am besten verwenden Sie hierfür ein scharfes Messer.

Schneiden Sie danach unterhalb der Rippen am Brustansatz entlang und klappen Sie den Bereich auf. Von dort aus können die Innereien problemlos vom Fleisch getrennt werden. Es reicht normalerweise, wenn Sie vorsichtig an den Innereien ziehen. Sie werden dann vollständig herauskommen.

Es kann sein, dass Herz und Leber stecken bleiben. Diese können Sie später separat entnehmen, am besten oben entlang, also am Ende des nun fehlenden Kopfes. Auch der Muskelmagen kann in diese Richtung entnommen werden.

Anschließend säubern Sie die Ente gründlich von innen und außen, um Schmutzrückstände und übrige Federn zu entfernen.

Die richtige Lagerung der Ente

Wenn Sie die Ente nicht gleich zubereiten, sondern diese zunächst lagern möchten, sollten Sie Folgendes beachten.

So lagern Sie die Ente richtig:

  • Verpacken Sie die Ente in einen großen Gefrierbeutel. Wichtig ist, dass sich die Ente komplett in der Tüte befindet. Es müssen also entsprechend große Beutel verwendet werden.
  • Verschließen Sie die Tüte, sodass keine Luft hineingelangt. Andernfalls kann es zu Gefrierbrand kommen.
  • Legen Sie die Ente in die Gefriertruhe.

Einen Tag bevor Sie die Ente zubereiten möchten, nehmen Sie sie wieder aus dem Gefrierschrank heraus und entfernen den Beutel. Lassen Sie die Ente im Kühlschrank schon

Häufige Fragen zum Thema Enten halten