Wenn Sie Hühner züchten möchten, können Sie zwischen der Naturbrut und der Kunstbrut wählen. Während bei der Naturbrut die Eier von einer Glucke ausgebrütet werden, übernimmt bei der Kunstbrut ein Automat diesen Schritt. Außerdem gibt es noch die Ammenbrut, bei der ein fremdes Huhn die Eier ausbrütet.
Wir möchten in diesem Artikel auf die Naturbrut eingehen.
Wann macht die Naturbrut überhaupt Sinn?
Wenn Sie viele Hühner züchten möchten, werden Sie wahrscheinlich eher auf die Kunstbrut zurückgreifen. Dies hat den Grund, dass hierbei zum einen der ideale Brutzeitpunkt gewählt werden kann und zum anderen können mit einem Brutautomaten deutlich mehr Küken gleichzeitig ausgebrütet werden, als es der Henne jemals gelingen könnte.
Möchten Sie jedoch nur ein paar Küken ausbrüten und spielt es keine Rolle, wann diese Schlüpfen, dann sollten Sie die Naturbrut nutzen.
Woran Sie eine Glucke erkennen
Bei einer Naturbrut entscheiden nicht Sie als Halter, wann die Glucke brütet. Diese Entscheidung geht von der Glucke selbst aus.
Damit Sie wissen, wann ein Huhn zur Glucke geworden und somit bereit zum Brüten ist, möchten wir Ihnen nachfolgend die größten Anzeichen aufzeigen, die für eine Glucke sprechen.
Eine Glucke erkennt man an diesen Anzeichen:
- Das Huhn „gluckt“: Wenn die Henne im Legenest sitzt und dort ein gluckendes Geräusch abgibt, sobald Sie oder ein anderes Huhn dem Nest zu nahe kommen, können Sie davon ausgehen, dass Sie es mit einer Glucke zu tun haben.
- Die Henne sitzt genau auf den Eiern: Ziel der Glucke ist es, möglichst alle Eier auszubrüten. Deshalb wird sie dafür sorgen, dass alle Eier genau unter ihr liegen, wo sie die benötigten Temperaturen abbekommen. Wenn Sie also sehen, dass die Henne die Eier unter sich schiebt, ist auch dies ein Anzeichen für das Glucken.
- Die Henne bleibt dauerhaft im Nest: Während des Gluckens verlassen die Hennen das Nest nahezu nicht mehr, weder tagsüber noch nachts. Lediglich für ein paar Minuten täglich, nämlich dann, wenn sie frisst, wird die Henne das Nest kurz verlassen. Auch das dauerhafte Sitzen auf den Eiern spricht somit für eine Glucke.
- Erste körperliche Anzeichen:Hennen, die lange auf dem Nest sitzen, bilden nach einigen Tagen im Bereich der Brust eine nackte Stelle aus. Hieran lässt sich die Glucke ebenso gut erkennen, wie an der Tatsache, dass sie in einer ungewohnten Haltung im Nest sitzt.
Glucke vorhanden, aber keine Bruteier?
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Die Henne in einen Gluckenstall umsetzen
Das bisherige Legenest der Henne befindet sich im Hühnerstall, den sie sich mit anderen Hennen teilt. Die Glucke benötigt zum Glucken jedoch mehr Ruhe und in der Regel auch einen abgesichertes Nest. Deshalb empfehlen wir, die Glucke in einen sogenannten Gluckenstall umzusetzen.
Zunächst einmal müssen Sie den Gluckenstall vorbereiten. Dieser sollte aus einem sicheren, weichen und abgedunkelten Nest bestehen. Hier empfiehlt sich eine dicke Schicht aus Heu. Außerdem gehören in den Gluckenstall ein Sandbad, in dem sich die Henne bei Bedarf pflegen kann, sowie ein Bereich für Futter und Wasser. Es ist wichtig, dass diese Bereiche in unmittelbarer Nähe des Nestes angelegt werden, damit die Henne ihre Eier auch dann nicht aus den Augen lassen muss, wenn sie kurz im Sand badet oder frisst.
Unser Tipp
Wenn Sie die Henne abends mit Körnern füttern, wird sie lange satt sein, denn die Körner werden sehr langsam verdaut.Statten Sie das Nest vorerst mit bis zu fünf Eiern aus. Hierbei sollte es sich nicht um die späteren Bruteier handeln. Diese Eier dienen zunächst zur Eingewöhnung der Henne.
Welche Art Nest kann man zur Naturbrut verwenden?
Die Henne stellt an den Gluckenstall keine hohen Ansprüche. Sie können deshalb ein herkömmliches Legenest umrüsten oder einen großen Pappkarton als Legenest ausstatten. Wichtig ist, dass das Nest warm und weich ist und dass sich die Glucke darin sehr wohlfühlt. Andernfalls kann sich dies negativ auf den Bruterfolg auswirken.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, um die Glucke in den Gluckenstall zu setzen?
Wenn Sie bemerkt haben, dass die Henne zwei Tage lang alle Anzeichen einer Glucke zeigt, können Sie sie in den Gluckenstall umsetzen. Da die Hennen gegen Abend etwas ruhiger werden, empfiehlt es sich, diesen Zeitpunkt für das Umsetzen auszuwählen.
Setzen Sie die Henne in den Stall und sorgen Sie dafür, dass dieser nicht mehr hell erleuchtet ist, damit die Henne schnell zum neuen Nest geht. Sie tauschen die aktuellen Nesteier erst gegen die Bruteier aus, wenn die Henne bereits mindestens einen Tag lang ruhig im Nest saß. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sie die Eier aus dem Nest wirft.
Wichtig ist, dass Sie nur so viele Eier in das Nest legen, wie die Glucke mit ihrem Körper abdecken kann. Bei mittelgroßen Hühnerrassen sind dies in der Regel maximal zehn Eier. Es ist zudem wichtig, dass Sie frische Bruteier verwenden. Diese sollten nicht älter als sieben Tage sein. Je älter die Eier sind, desto geringer wird der Bruterfolg ausfallen, denn die Qualität lässt mit jedem Tag nach.
Bereits gesammelte Bruteier lagen Sie am besten an einem Ort, der maximal 8 bis 12°C warm ist.
Die Pflege der Glucke während der Naturbrut
Es ist wichtig, dass Sie die Glucke während der Brut gut pflegen. Reinigen Sie den Stall täglich, indem Sie Kotreste entfernen. Außerdem müssen Futter und Wasser täglich erneuert werden.
Ist das Sandbad stark verschmutzt, tauschen Sie den Sand aus, denn Hygiene ist für eine Glucke und vor allem auch für die bald schlüpfenden Küken und deren Gesundheit überaus essenziell.
Eier schieren für einen höheren Bruterfolg
Nicht in jedem Brutei wächst auch wirklich ein Küken heran. Sie können den Bruterfolg erhöhen, indem Sie die Eier schieren. Dies bedeutet, dass Sie mit einer Schierlampe die Eier durchleuchten, um herauszufinden, in welchem Ei Leben heranwächst.
Unsere Empfehlung:
Wenn Sie feststellen, dass in einem Ei gar nichts passiert, können Sie dieses einfach aus dem Nest nehmen. Auch für die Glucke hat dies einen Vorteil, denn sie muss sich bei der späteren Aufzucht um weniger Küken kümmern.
Das Schieren der Eier findet am 7. Bruttag statt.
Das Umsetzen der Brut in den Aufzuchtstall
Sind die Küken geschlüpft, was ca. um den 20. Bruttag herum der Fall sein sollte, können Sie die Henne und die Küken in einen speziellen Aufzuchtstall umsetzen, der alle Bedürfnisse der Küken erfüllt. Dies sollte frühestens am 21. Tag erfolgen, wenn ganz sicher alle Küken geschlüpft sind.