Auch Hühner kann es erwischen, sie können ebenso von Flöhen befallen werden wie behaarte Tiere. Die sprunghaften Ektoparasiten lösen durch ihre zum Blut saugen nötigen Einstiche und Bisse einen starken Juckreiz aus. Die größte Gefahr aber liegt in der darin bestehenden Möglichkeit, Krankheiten zu transportieren. Am gefürchtetsten unter diesen war (und ist in manchen Regionen der Welt) die Pest, die durch die Pestbakterien Yersina pestis verursacht wird.
Der Hühnerfloh ist, wie auch seine Verwandten, ein recht ausdauerndes Insekt, dessen Eier auch langfristig ind Nistmaterial und Einstreu überleben können. Während 93% der lebenden Floharten auf Wirte mit Haaren spezialisiert sind, leben die verbleibenden 7% auf Vögeln. Allen gemein ist, dass sich die frisch geschlüpften Jungtiere von eingetrocknetem Blut und Kleinstmaterial aus dem Lebensumfeld des Wirtes ernähren, welches entweder durch die adulten Flöhe ausgeschieden wurde oder sich im Nistumfeld befindet. Flöhe suchen also Tiere auf, die einen festen Schlafplatz haben, weil sich dort die Lebensgrundlage der jungen Flöhe befindet.
Befinden sich die Larven der Hühnerflöhe aber beispielsweise auf Zugvögeln, können sie die Reise über auf diesen als festgesponnene Puppen verbingen und sich erst nach der Rückkehr der Zugvögel in der alten Heimat entwickeln. Hierin liegt also für Hühner eine besondere Ansteckungsgefahr mit Vogelflöhen, die sich auch durch verringerten Wildvogelkontakt vermindern lässt.
Diagnose des Hühnerflohs
Flöhe hinterlassen auf der Haut – egal welchen Wirtes – in der Regel mehrere papelartige Stichstellen, die einen erheblichen Juckreiz mit sich bringen. Entdeckt man den springenden Hühnerfloh nicht unmittelbar auf den Hühnern, kann es durchaus vorkommen, dass man auf sie durch eine Wirtsverirrung auf den Menschen und Einstiche bei sich selbst erst aufmerksam wird.
Bei Hühnern wird vor allem zunächst eine gesteigerte Unruhe auffallen, die auch dazu führt, dass die Hennen abmagern und krankheitsanfälliger sind. Je nach Flohbefall kann auch eine Eisenmangelanämie entstehen, da die Flöhe vergleichsweise große Blutmengen saugen. Bei Küken kann diese zum Tode führen, bei geschwächten Hühnern zu weiteren gravierenden Infektionen (beispielsweise mit Bakterien im und am Einstich) führen.
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Akutbehandlung gegen den Hühnerfloh
Neben dem auch gegen Milben einsetzbaren Kieselgur hilft bei einer akuten Flohplage ein sogenanntes Spot-On-Repellent: auf die Hühner wird tropfenweise ein tierverträgliches Insektizid aufgetragen oder mit einem Kriechöl, das die Atmungsvorgänge der Flöhe und Larven unterbindet, vorgegangen. Als Kriechöle eignen sich Laurinsäure enthaltende Präparate oder das unter dem Handelsnamen Ballistol geführte Allzwecköl.
Es ist im Fall der Verwendung eines chemischen Spot-On-Präparates angeraten, sich mit einem Tierarzt über die Verträglichkeit der Insektizide abzusprechen, da einige Gifte auf manche Tierarten tödlich wirken können. Ein Austausch der Repellentien unter den eigenen Haustieren sollte nur nach tierärztlicher Rücksprache erfolgen, um Vergiftungen auszuschließen!
Prävention gegen den Hühnerfloh
Da die herabfallenden Eier der adulten Flöhe sich in trockener Einstreu aus Holzspänen, Heu oder Stroh besonders gut halten und sich der Hühnerfloh dort im erwachsenen Stadium sowohl am Wirt, als auch im Jungstadium an den gesammelten Ausscheidungen der alten Hühnerflöhe bedienen können, kommt der Hygiene des Stalls ein großer Stellenwert zu: wo kein Nistmaterial, da keine Lebensgrundlage, wo keine Nahrung, da lohnt kein Verweilen.
Insbesondere im Sommer ist deswegen ein häufigeres Reinigen sinnvoll, bei Kälte zwischen 3°C und 8°C sterben die Larven des Hühnerflohs ab.