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Ayam Cemani

scheue Hühner, robust, friedlich, winterleger, brütet gerne

Ayam Cemani - Schwarze Hühner© cynoclub - stock.adobe.com

Steckbrief: Ayam Cemani

Herkunftsland

Indonesien

Eigenschaften

scheue Hühner, robust, friedlich, winterleger, brütet gerne

Farbschläge

schwarz

Eier

50 g

Farbe der Eier: Chremfarben

Mindestgewicht für Bruteier

45 g

Legeleistung

100 Eier / Jahr

Gewicht Hahn und Henne

Henne: 1 - 2 kg, Hahn: 1,8 - 2,5 kg

Brutlust

80 %

Flugfähigkeit

80 %

Platzbedarf

60 %

Hinweis

Die Besonderheit der Ayam Cemani gründet in einer genetischen Mutation, die als Fibromelanosis bezeichnet wird. Die Hühner bilden im ganzen Körper schwarze Farbpigmente und haben neben dem schwarzen Äußeren auch schwarze Organe, schwarze Knochen und schwarzes Fleisch. Nur die Eier sind weiß bis cremefarben und das Blut dunkelrot.

Auch bei drei weiteren Hühnerrassen und anderen Tierarten gibt es diese seltene Mutation. Doch Ayam Cemani sind weltweit vermutlich die Tiere mit der intensivsten schwarzen Hyperpigmentierung. Sie werden in Europa bereits Gothic Hühner genannt. In Asien gelten Ayam Cemani als mystische Tiere, die zu rituellen Zwecken oder auch als Heilmittel eingesetzt werden.

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Haltung

Zuchtlinien bestimmen die Ansprüche an die Haltung

Es gibt widersprüchliche Informationen zur Haltung der Ayam Cemani, die sich jedoch leicht erklären ließen. Selbst in Indonesien scheint es die schwarzen Hühner in vielen Linien zu geben, da keine organisierte Reinzucht erfolgt. Mit dem Import erster Bruteier in die Niederlande im Jahr 1998 konnten nur wenige Exemplare erbrütet werden. Zur Stabilisierung der Genlinie wurden andere Rassen eingekreuzt.

Es scheint also Zuchtlinien zu geben, die einfach zu halten sind und auch der Winterkälte trotzen. Diskussionen unter Züchtern legen nahe, dass andere Linien gegen Kälte und trockene Luft viel empfindlicher reagieren. Es wäre ein beheizter Stall mit angehobener relativer Luftfeuchtigkeit notwendig, da Ayam Cemani ansonsten im Winter sehr schnell krank werden. Diese Hühner wären an das tropisch warme und feuchte Klima auf Java angepasst.

Haltung der Ayam Cemani Hühner© Marlene – stock.adobe.com

Wer Ayam Cemani halten möchte, sollte sich zuerst über die verfügbaren Züchter informieren. Der gewählte Züchter soll einem anschließend die Besonderheiten seiner Zuchtlinie erläutern.

Eigenschaften und Charakter

Im Allgemeinen sind Ayam Cemani scheue, schreckhafte und flinke Hühner, die ihre Flügel gerne benutzen. Der Halter soll deswegen darauf achten, dass er seine Hühner am Abend im Stall hat.

Fängt die erste Henne an, in den Bäumen zu schlafen, machen es bald alle anderen auch. Ein Zaun mit 2 Meter Höhe wird also nicht genügen. Wer seine Hühner nicht frei laufen lassen kann, sollte noch ein Netz drüber spannen und möglicherweise mit ein paar Pfosten oben halten. Wenn die emsig suchenden Ayam Cemani Hühner frei laufen und fündig werden, kann auf eine weitere Fütterung verzichtet werden.

Wehrhafte schwarze Hühner

Die Kämpfer schlagen in dieser Hühnerrasse durch. Wenn ein Huhn angegriffen wird, kann es passieren, dass die anderen Hühner den Angreifer umzingeln. Es wird berichtet, dass ein wehrhafter Hahn selbst einen Fuchs in die Flucht schlagen könne.

Wehrhafte schwarze Hühner

Alternativ flüchten Ayam Cemani Hühner schnell und schlagen sogar Haken, um Verfolger abzuhängen.

Auch untereinander kracht es erst einmal, um die Rangordnung auszuloten. Dann aber verstehen sich selbst mehrere Ayam Cemani Hähne innerhalb einer Hühnerschar. Meist verstehen sich Ayam Cemani auch problemlos mit anderen Hühnern, sobald die Rangordnung einmal geklärt wurde. Doch im ersten Moment greifen die Hähne selbst deutlich größere Gegner an und schlagen auch gerne mal den Hofhund in die Flucht.

Stall und Freilauf

Abgesehen dieser Besonderheiten benötigen Ayam Cemani Hühner ihren Freilauf, ihren Stall und etwas Fürsorge und Hygiene. Wer die Hühner handzahm mag, sollte sich bereits für die Küken viel Zeit nehmen. Einige Halter erklären, dass selbst diese Rasse handzahm und zutraulich wird.

Die beweglichen und scheuen Hühner eignen sich nicht für Großfarmen oder beengte Käfige, sie benötigen ihre Bewegungsfreiheit. Insgesamt sind Ayam Cemani keine Hühner für Anfänger und brauchen zur ersten Eingewöhnung etwas länger, als die meisten anderen Haushuhnrassen.

Eier und Legeleistung

Ayam Cemani Hühner auf Java kommen auf rund 80 Eier im Jahr. Europäische Linien, die jedoch durch Einkreuzungen etwas verfälscht wurden, werden mit 120 bis 140 Eier im Jahr angegeben.

Diese wiegen je nach Zuchtlinie rund 40 bis 50 Gramm, sind meist cremefarben oder ansonsten weiß und eignen sich für die Kunstbrut. Im Innern haben die Eier wie auch andere Eier ein weißliches Eiweiß und einen gelben Dotter.

Das Mindestgewicht für Bruteier beträgt 45 Gramm.

Es handelt sich um Winterleger, die immer 15 bis 20 Eier legen und dann wieder eine Pause von einigen Tagen oder Wochen einlegen.

Die Hennen beginnen nach rund 6 Monaten mit dem Legen.

Küken

Schlechte Schlupfraten sind für Ayam Cemani typisch. Bereits die Elterntiere der 1998 importierten Bruteier scheinen deutlich unter Inzucht zu leiden.

Geschlüpfte Küken entwickeln sich jedoch normal und sind nicht übermäßig empfindlich, müssen jedoch im geschützten Raum mit Wärmelampe aufgezogen werden.

Ayam Cemani Küken© cynoclub – stock.adobe.com

Ayam Cemani Hennen werden schnell brütig und sind gute Glucken, es kann auf die Kunstbrut verzichtet werden. Der Halter kann sich dann jedoch weniger gut um seine Küken kümmern, um diese bereits frühzeitig zu zähmen. Dafür verteidigen die Hennen ihre Küken zur Not rabiat gegen Angreifer – sie stehen aufrecht, breiten die Flügel aus und stellen den Schnabel auf. Andere Ayam Cemani werden zur Hilfe eilen und den Angreifer umstellen.

Hennen können bereits mit sieben Monaten auf ihren Eiern sitzen und brüten. Die Küken brauchen einige Wochen, bis sie sich genügend befiedern und dürfen erst bei gutem Wetter, etwas später auch bei mäßigen Wetterlagen ins Freie.

Erst mit vier Monaten können die Geschlechter an den Schwanzfedern unterschieden werden.

Farbschläge

Anerkannte Farbschläge:

  • schwarz mit Grünlack

Schwarzes Fleisch – Delikatesse oder unverkäuflich?

Nachdem fast alles an den Ayam Cemani trifft dies auch auf das Fleich und die Knochen zu. Ein Brathähnchen, das bereits schwarz ist vor man es in den Ofen gibt? Eher konservative Köche wird man mit solch schwarzem Hühnerfleisch sicher nicht begeistern können.

Gourmets, die gerne mal etwas neues ausprobieren, werden von dem schwarzen Hühnchen mit dem besonderen Geschmack sicher begeistert sein. Das etwas nussig, an Wild erinnernde Fleisch hat einen besonders delikaten Geschmack. Eins Hühnersuppe, die eine schwarze Färbung hat ist sicher nicht nur an Helloween eine Attraktion.

Gut zu wissen

  • Die erste schriftliche Erwähnung der schwarzen Hühner in der alten Welt stammt vermutlich von Marco Polo. Dieser schrieb 1298 in Asien über eine Hühnerrasse, die „Haare wie Katzen hat, schwarz ist und die besten Eier legt.“ Die Beschreibung würde zum Seidenhuhn passen.
  • Es gibt vier „schwarze“ Hühnerrassen. Neben dem Ayam Cemani sind es vietnamesische H`Mong-Hühner, Seidenhühner und Schwedische Schwarzhühner. Obwohl es schwarze Hühner bereits seit Jahrhunderten, vielleicht seit Jahrtausenden gibt, sind bislang nur Seidenhühner häufig anzutreffen. Möglicherweise sind weitere Rassen bereits unbemerkt wieder verschwunden.
  • Die schwarze Hyperpigmentierung geht auf eine Genmutation zurück, die Fibromelanosis genannt wird. Es wird auch von Melanismus gesprochen. Dieses Phänomen scheint den Hühnern keinen Schaden zuzufügen.
  • Alle Hühner und Hühnerrassen mit der Fibromelanosis-Mutation scheinen auf ein Einzelexemplar zurückzugehen, welches möglicherweise durch einstige Menschen entdeckt und gezielt weitergezüchtet wurde. Es wird noch heute berichtet, dass ein Seemann von der ost-asiatischen Handelsstraße mit einem schwarzen Huhn nach Schweden heimkam. Dieses könnte der Ursprung der Schwedischen Schwarzhühner sein.
  • Auch andere Tierarten bilden Melanismus-Linien aus. Hierzu zählen schwarze Panther, Servale, Flamingos, Geckos oder Schlangen mit schwarzen Schuppen.
  • Vermutlich sind Ayam Cemain Hühner die am intensivsten pigmentierten Lebewesen weltweit. Nicht nur Kamm, Augen, Gesicht, Gefieder und Füße, sondern auch die Muskeln, Organe und Knochen sind schwarz, das Blut ist jedoch nur dunkelrot.
  • Das schwarze Fleisch der Ayam Cemani ähnelt geschmacklich dem Rebhuhn oder Fasan. Kenner umschreiben den Fleischgeschmack als vielschichtig und einzigartig.
  • Ayam Cemani gelangten als Bruteier erst 1998 die Niederlande, wurden erst 2006 als Rasse in Deutschland anerkannt und waren zumindest in der Anfangszeit eine ganz besondere Rarität. Ein Zuchtstamm brachte mehrere 1000 Euro.
  • In Europa wird darauf geachtet, Kampfhühnern die Kämpferneigung abzugewöhnen. Ayam Cemani Hühner befinden sich in der Festigungsphase. Mit einmal festgelegter Rangordnung bleiben auch diese Hühner meist friedlich.
  • Die ursprüngliche Verbreitung der Ayam Cemani oder deren Linien liegen in Zentral- und Ostjava sowie auf den Inseln Sumatra und Madura. Eine Vermutung legt nahe, dass Herr Tjokromihardjo in Grabag, nahe Magelang in Zentraljava mit der Zucht begann. Cemani ist zumindest ein Schlüsselort in der Geschichte der Ayam Cemani. Diese Orte sowie die Region Kedu liegen alle nahe beieinander.
  • Die Reinform der Ayam Cemani wird selbst in Java angeblich nur in einem einzigen Dorf gezüchtet. Alle anderen Zuchtstämme gelten als Kreuzungen.

Die Hühnerrasse Ayam Cemani

Ursprünge der Ayam Cemani Hühner

„Ayam“ heißt im indonesischen „Huhn“ und Cemani ist der Ursprungsort dieser Rasse in Zentral-Java. Möglicherweise heißt Cemani auch schwarz. Es ist also das „Ayam Cemani“ von der indonesischen Insel Java. Bereits 1920 berichteten niederländische Einwanderer von diesen schwarzen Hühnern in den Niederlanden. Es hat jedoch bis 1998 gedauert, bis der Niederländer Jan Steverink die ersten Bruteier der Ayam Cemani in die Niederlande brachte und ausbrütete.

Das Ayam Cemani ist auf Java bereits lange bekannt. Es gibt drei weitere Hühnerrassen, die eine schwarze Pigmentierung aufweisen: Seidenhühner, vietnamesische H`M̀ong-Hühner und Schwedische Schwarzhühner.

Es gibt durchaus weiße Seidenhühner, diese haben jedoch eine schwarze Haut und die schwarze Pigmentierung tritt auch im gesamten Gewebe auf. Die vier genannten Rassen weisen alle die Hyperpigmentierung auf. Diese Gen-Mutation geht auf die Fibromelanosis zurück. Laut dem Genetiker Leif Andersson der Universität Uppsala in Schweden führt die Mutation zu einer komplexen Neuanordnung des Genoms. Wie die meisten anderen Wirbeltiere besitzen Hühner das Gen EDN3 oder Endothelin-3. Dieses ist auch für die Färbung der Haut zuständig. Bei einer normalen Entwicklung wird diese Eigenschaft nur in den entsprechenden Hautzellen oder auch Federfollikeln aktiviert. Dann wird von der END3 Genexpression gesprochen, die zur Produktion von Menoblasten führt, die wiederum die Pigmentierung erzeugen.

Wenn Tiere eine Fibromelanosis aufweisen, kommt es in jeder Zelle des Körpers zur END3 Genexpression. Es entstehen rund zehnmal mehr schwarze Farbpigmente. Diese Überproduktion an Pigmenten, die auch an falschen Körperstellen stattfindet, läuft sozusagen über und färbt nicht nur die Haut oder Federn. Die Farbpigmente färben alle Muskeln, Organe und auch die Knochen schwarz. Dieser Effekt ist beim Ayam Cemani sehr stark ausgeprägt, andere Hühner oder Tiere sind in ihrem Schwarzton weniger intensiv. Diese Mutation scheint den betroffenen Tieren nicht zu schaden, verblasst jedoch durch Einkreuzungen.

Leif Andersson stellt die These auf, dass alle vier Fribromelanosis Hühnerrassen auf ein einzelnes Huhn zurückgehen. Die Mutation stellt sich nur sehr selten ein, da es nicht einen Teil der Erbanlage ausklammert, sondern aktiviert. Möglicherweise ist den einstigen Menschen dieses einzigartig schwarze Huhn direkt aufgefallen, womit es gezielt vermehrt wurde und wäre sonst wieder untergegangen.

Es lässt sich heute nicht einmal mehr das Alter der ersten schwarzen Hühner datieren. Dieses oder diese ersten Hühner haben aber wenigstens vor Jahrhunderten, vielleicht sogar vor Jahrtausenden gelebt. Eine genauere Genuntersuchung ergibt, dass Ayam Cemani Hühner direkt auf das Bankiva Huhn als Urahn aller heutiger Haushuhnrassen zurückgeht.

Entwicklung der Rasse Ayam Cemani

Der Niederländer Jan Stevering war über Jahre in Indonesien tätig, hörte von dem schwarzen Huhn und machte sich auf die Suche. Der Ort oder die Region, wo Ayam Cemani Hühner traditionell gehalten werden, heißt Kedu. Es scheint drei weitere Kedu-Hühner zu geben. Zumindest wurde Jan Stevering in einem der Dörfer fündig und brachte 1998 ganze 20 Bruteier mit in die Niederlande. Es schlüpften nur 2 Küken, nur eines war eine gesunde Henne. Diese wurde mit einem Sumatrahahn gekreuzt, der den Grünlack ins Gefieder brachte. Indonesische Ayam Cemani Hühner haben eher matt schwarze Federn mit leichtem blauen Schimmer. Die Federn sind hart, spröde und sehen ölig verklebt aus.

Wegen der geringen Schlupfrate wurden noch im selben Jahr 20 weitere Bruteier importiert, es schlüpfte lediglich ein einziges Hahnenküken. Also wurden weitere 200 Bruteier importiert, aus denen immerhin 9 Küken schlüpften. Diese wenigen Ayam Cemani reichten für die erste reinrassige Linie, die selbsterklärend mit einem engen Genpool startete. Die Bruteier werden immerhin nicht von 200 verschiedenen Hennen stammen. Die niedrigen Schlupfraten deuten zudem auf Inzuchtlinien hin.

Auch mit den Kreuzungstieren wurde weiter gezüchtet. Damit die schwarze Pigmentierung nicht verblasste, mussten immer wieder reinrassige Ayam Cemani eingekreuzt und geeignete Nachkommen ausselektiert werden. Später folgte noch eine weitere reinrassige Linie nach Europa. Reinrassige Ayam Cemani Hühner sind intensiver schwarz, das zeigt sich vor allem beim Schlachten.

Abgesehen von der tiefschwarzen Pigmentierung soll auch der Gesamteindruck der importierten Hühnerrasse erhalten und gefestigt werden.

Ayam Cemani Hühner wurden 2003 in den Niederlanden als Rasse anerkannt. Erstmals wurden diese Hühner 2003 in Hannover präsentiert und sind seit bereits 2006 in Deutschland als Rasse anerkannt. Auch in Belgien werden inzwischen Ayam Cemani Hühner gezüchtet. In den Anfängen wurden für einen Hahn mit drei Hennen glatt 2000 Euro verlangt. Bruteier für 4,50 Euro waren nicht untypisch.

Heutige Bedeutung der Ayam Cemani

Ayam Cemani Hühner werden in Europa gerne als Gothic Hühner bezeichnet, da sie komplett schwarz erscheinen. Für Halter und Züchter sind es eher beeindruckende Hühner/Ausstellungshühner. Die pechschwarzen Hühner wirken mit etwas Entfernung oder auf Fotos schon fast wie Statuen, da sie mit ihren tiefschwarzen Kopfpunkten metallisch wirken.

In Asien haben Ayam Cemani weit über Java hinweg einen besonderen Eindruck hinterlassen. Seit langem wird diesen flinken und scheuen Hühnern etwas Magisches und Mystisches nachgesagt. Sie werden von einheimischen Schamanen oder chinesischen Heilern für Rituale oder als Medizin verwendet. Selbst heute gelten diese Hühner in der asiatischen Medizin als Heilmittel. Es wird z.B. eine Brühe aus dem Fleisch, den Knochen und Innereien gekocht, die kräftigend und gesundheitsfördernd wirken soll. Außerdem gelten die schwarzen Hühner als Glücksbringer für ihre Besitzer.

Besonders schöne Exemplare haben die „bessere Wirkung“. Nach dem Schlachten oder Opfern scheiden diese Hühner jedoch aus, weswegen fehlerfreie Ayam Cemani deutlich teurer sind, als ein monatlicher indonesischer Durchschnittslohn.

Zuchtbemühungen und Maßnahmen zum Rassenerhalt

Für Züchter sind Ayam Cemani Hühner eine Herausforderung. Je nach Zuchtlinie mag die Haltung einfacher sein, aber letztendlich sollen die Hühner komplett schwarz erscheinen. Selbst in Java kriegen reinrassige Ayam Cemani Hühner häufig mit 1 bis 1,5 Jahren einen roten Kamm sowie rote oder grüne Schwanzfedern. Die Einkreuzungen in Europa machen die Selektion der Zuchttiere sogar noch schwerer, obwohl diese Mängel weitgehend weggezüchtet wurden. Nur rein schwarze und gut geratene Hühner sollen für die Zucht selektiert werden.

Ayam Cemani Hühner gelangten 1998 in die Niederlande und wurden in Deutschland erst 2006 als Rasse anerkannt. Vermutlich kämpften bereits die Ausgangstiere in Java gegen Inzucht-Defizite, die zu einer sehr schlechten Schlupfrate bei den Küken führt. Auch das erschwert die selektive Weiterzucht.

Inzwischen kommen Ayam Cemani auch als Gothic Hühner in Mode und wegen der besseren Verfügbarkeit geben die „Liebhaberpreise“ nach. Immer mehr Hobbyhalter, Züchter und Aussteller halten diese Hühner. Sie müssen nicht nur eine höhere Bestandsdichte erreichen, sondern durch Tausch von Bruteiern und Hähnen dem Inzucht-Effekt entgegenwirken. Der Genpool soll aufgefrischt werden, ohne durch Einkreuzungen das ursprüngliche Huhn zu verlieren. Ob und wie das gelingt, wird die Zukunft zeigen.

Es bleibt zu befürchten, dass die Ayam Cemani in ihren indonesischen Heimatregionen bald nur noch als Kreuzungen vorzufinden sind. Eine professionelle Auffrischung der Genlinien scheint nicht stattzufinden.

Zuchtziele der Ayam Cemani

Ayam Cemani Hühner sollen nicht allein vom obersten Kammzacken bis zur untersten Zehenkralle und im Innern bis einschließlich der Knochen in einem tiefen Schwarz erscheinen. Ihre stolze und grazile Erscheinung muss imposant und auffällig wirken. Gerade dem muskulösen und aufrechten Hahn soll die Kämpferlinie angesehen werden. Die Läufe sind lang, die Schenkel gut sichtbar und der lange Hals wird kräftig ausgebildet.

Der Hahn hat einen tiefschwarzen dickfleischigen mittelgroßen Stehkamm mit vier bis sechs Zacken, die Fahne folgt nicht der Nackenlinie. Die Krallen sowie der Schnabel sind kräftig ausgeprägt. Das Gesicht kann schwach befiedert sein, die Füße sind nackt. Die schlanken Körper sind muskulös und zur Brust breiter ausgebildet, der Rumpf ist mittellang.

Hähne bilden Kamm und ihre Kehllappen deutlich größer als die Hennen aus, werden insgesamt etwas größer und haben am Hals und Sattel locker aufliegenden Behang. Die schmalen schwarzen Federn wirken dabei wie verölt oder verklebt. Der gut ausgebildete Hahnenschwanz hat lange und gut gebogene Hauptsicheln mit vielen Nebensicheln. Während die Hennen mit leicht abfallender Rückenlinie ihren Schwanz mit wenigstens 45° Winkel tragen, stehen die Hähne etwas aufrechter, wodurch der hoch getragene Schwanz eher auf knappe 45° kommt. Ansonsten sind die harten Federn anliegend und die Flügel treten optisch kaum hervor.

Das pechschwarze Gefieder der Ayam Cemani Hühner ist spröde, hart und prägt einen grünen Glanz bei den Hähnen aus. Reinrassige Ayam Cemani Hühner können mit ihren schwarzen Federn matter wirken und leicht bläulich schimmern.

Abgesehen geschlechtsspezifischer Eigenschaften unterscheiden sich Hahn und Henne kaum voneinander, der Hahn steht jedoch etwas aufrechter. Je nach Zuchtlinie wird von einem Gewicht von 1 bis 2 kg bei Hennen und 1,8 bis 2,5 kg bei Hähnen berichtet. Das Normalgewicht liegt eher in der Mitte dieser Werte.

Kurz und bündig lauten die Zuchtziele:

  • eine durchgehende tiefschwarze Pigmentierung
  • Überwindung der Inzucht-Effekte
  • Erhalt von Statur und Wesen
  • Festigung und Verbreitung der in Deutschland jungen Rasse