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Deutsches Lachshuhn

winterleger, Federfüße, anfängerfreundlich, robust

Deutsches Lachshuhn

Steckbrief: Deutsches Lachshuhn

Eier

60 g

Farbe der Eier: Braun

Mindestgewicht für Bruteier

55 g

Legeleistung

160 Eier / Jahr

Gewicht Hahn und Henne

Henne: 2,5 - 3,25 kg, Hahn: 3 - 4 kg

Brutlust

10 %

Flugfähigkeit

30 %

Platzbedarf

30 %

Haltung

Als Fleischrasse mit weißer Haut, die in Deutschland zugleich auf ihre Legeleistung optimiert wurde, sind Deutsche Lachshühner kräftig, aber nicht plump. Sie können mit wenig Raum im Stall und einem kleinen eingezäunten Freilauf gehalten werden. Da sie äußerst wenig fliegen, reicht ein Zaun von einem Meter Höhe.

Hühnerrasse: Deutsche Lachshühner

Wenn Deutsche Lachshühner wenig Auslauf haben, neigen sie jedoch zur Verfettung und Übergewicht. Hähne können auch deswegen bis zu 5 Kilo erreichen. Aber auch mit uneingeschränktem Auslauf sollten die Futterschalen wenigstens zwei Stunden vor dem Nachfüllen bereits leer sein, da diese Hühner selbst dann keine weiten Strecken zurück legen werden. Weniger Futter kann mehr sein, da gerade die Zucht- und Legetiere auf Dauer an Übergewicht leiden werden und nicht die gewünschte Leistung bringen.

Deutsche Lachshühner sind sehr friedlich, werden zum Menschen zutraulich und bleiben auch gegenüber Kindern ruhig. Sie können auf genug Fläche mit mehreren Hähnen in der Herde gehalten werden, wenn sie zugleich genug Hennen vorfinden.

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Bei gemischter Haltung mit anderen Hühnerrassen werden Deutsche Lachshühner schnell unterdrückt.

Eier und Legeleistung

Deutsche Lachshühner legen auf ihre Körpergröße nur mittelgroße Eier mit rund 60 Gramm. Sie kommen auf 160 Eier pro Jahr, die hellgelb bis braun erscheinen können und legen auch im Winter. Das Brutei-Mindestgewicht liegt bei 55 Gramm.

Küken

Deutsche Lachshühner werden nicht brütig und ihre Eier werden von anderen Hennen oder im Brutkasten ausgebrütet. Die Eier sind gegen eine hohe Bruttemperatur sehr empfindlich. Werden Hühnereier im Brutkasten sonst mit 37,8° Celsius in 21 Tagen ausgebrütet, so wird bei Deutschen Lachshühnern mit 37,6° Celsius auf 22 Tage kalkuliert. Mit zu hoher Temperatur schlüpfen viele Küken mit verkrüppelten Zehen.

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Dafür entwickeln die gesunden Küken sich schnell, Deutsche Lachshühner sind frühreif.

Farbschläge

Anerkannte Farbschläge

  • weiß
  • schwarz
  • lachsfarben
  • blau-lachsfarben
  • weiß-schwarzcolumbia

Für wen eignen sich Deutsche Lachshühner und wo bekomme ich sie?

Deutsche Lachshühner eignen sich für Anfänger, Selbstversorger, Hobbyzüchter und auch für Züchter, die ihre Hühner ausstellen wollen. Sie sind in der Haltung anspruchslos und können als relativ robust gewertet werden. Sie sind jedoch nicht extrem robust und sollen nicht nur für die Nacht, sondern auch für Schlecht-Wetter-Tage einen sicheren Unterstand als Hühnerstall haben.

Kopf einer Lachshuhn Henne

Wegen der reichlichen Federn am ganzen Körper abgesehen der Füße und dem Kamm sind sie sehr Kältebeständig. Deutsche Lachshühner sind sehr gut für die Freilandhaltung geeignet und suchen einen Teil vom Futter selber, laufen jedoch keine weiten Strecken.

Wo kann man Lachshühner kaufen?

Fällt die Wahl der neuen Hühnerrasse auf die Lachshühner, dann stellt sich schnell die Frage woher man reinerbige Tiere oder Bruteier von diesen erhält. Findet man im örtlichen Kleintierzüchterverein keinen Lachshuhn-Züchter bietet der „Sonderverein Deutscher Lachshuhn- und Zwerglachshuhnzüchter von 1910“ eine hervorragende Anlaufstelle. Mit über 100 Züchtern in Deutschland findet man sicher schnell eine Möglichkeit um Bruteier oder Lachshühner zu kaufen.

In der Küche

Für die Küche ist es schön, dass Deutsche Lachshühner sich besonders leicht rupfen lassen. Wenn sie dicht zusammen gehalten werden, dann kann das jedoch zum Problem werden. Wenn die Hühner übereinander steigen oder ihre Hackordnung bilden, kommt es schnell zu kahlen Stellen. Deswegen soll diese Hühnerrasse nicht zu dicht aufeinander gehalten werden.

Gut zu wissen

  • Alle drei Zweige vom Faverolles eignen sich nicht lediglich zur Mast. Sie bringen zugleich ein sehr gutes, zartes und schmackhaftes Fleisch mit. Wenn sie wenig Bewegung kriegen, neigen sie zum Übergewicht, worunter gerade die Tiere leiden, die nicht direkt als Tafelhuhn verwendet werden.
  • Jeder Zweig der Faverolles wird nach eigenen Zuchtstandards gezüchtet. Das Deutsche Lachshuhn kommt fast immer als lachsfarbener Farbschlag vor. Andere Länder, die das Deutsche Lachshuhn anerkennen, erkennen meistens nur einige der in Deutschland anerkannten Farbschläge oder nur den lachsfarbenen an.
  • Nach der Erzüchtung Deutscher Lachshühner wurden auch Deutsche Zwerg-Lachshühner erzüchtet, die es ebenfalls in den Farbschlägen der Großrasse gibt. Diese sind inzwischen sogar beliebter als die Großrasse.

Die Hühnerrasse Lachshühner

Ursprünge der Lachshühner

Deutsche Lachshühner sind eigentlich eine Linie der in Faverolles entsprungenen Masthühner. In der Jahrhundertwende vom 18ten zum 19ten Jahrhundert stieg in Frankreich die Nachfrage nach Hühnerfleisch. Ab Mitte des 19ten Jahrhunderts wurden in Faverolles, einem Dorf im zentralen sowie nördlichen Frankreich, heimische rasselose Bauernhühner mit schweren Fleischhühnern gekreuzt, um die Leistung als Masthuhn zu verbessern. Damit entstand zugleich das Faverolles Huhn.

Diese Hühner wurden zum Ende des 19ten Jahrhunderts nach England und Deutschland eingeführt und eigenständig weiter gezüchtet. Es entstanden deswegen drei eigenständige Linien der Faverolles. Je nach Zuchtlinie und gewünschtem Farbschlag wurden verschiedene Hühner eingekreuzt. In Deutschland ging es nicht allein um die Fleischproduktion, sondern auch um die Schönheit der Hühner und um viele Eier.

Faverolles wurden in Faverolles durchaus als Masthühner erzüchtet, sie legen zugleich viele Eier. Ihre Grund-Eigenschaften sind in allen drei Linien weiterhin erhalten. Deutsche Lachshühner sind aufgrund der deutschen Zuchtziele sehr gute Zwiehühner.

Entwicklung der Rasse Deutsches Lachshuhn

Die Hühnerrasse Deutsches Lachshuhn ist ein Zweig der französischen Masthuhnrasse Faverolles, die neben vorzüglichem Fleisch zugleich viele Eier legt und damit bereits als Zwiehuhn bezeichnet werden kann. Erstmalig wurde die Hühnerrasse „Faverolles“ 1866 erwähnt. Für dessen Erzüchtung wurde das einheimische Houdan, das silberhalsige Dorking und weiß-schwarzcolubmia sowie dunkle Brahmas gewählt. Letztere spielten als dunkler Farbschlag nur eine Nebenrolle in der Erzüchtung.

Das Houdan Huhn bringt neben seinem Bart und den fünf Zehen einen guten Fleischansatz und hohe Legeleistung mit ein. Brahma Hühner wurden aus schweren asiatischen Rassen gezüchtet, womit diese einflossen. Auf sie geht die Außenzehenbefiederung zurück. Dass alle Linien der Faverolles anstelle der für Hühner typischen vier ganze fünf Zehen ausprägen, geht auch auf die Dorkings zurück. Diese Erbanlage ist dominant. Sie brachten auch den einfachen Stehkamm und die Farbe mit ein. Dorking Hühner gehen bis auf die Römerzeit zurück.

Diese schweren Hühnerrassen wurden nach „Lust und Laune“ in die bereits vorhandenen rasselosen Bauernhühner eingekreuzt. Den Franzosen ging es ausschließlich um die Leistung als Schlachthühner. Damit ergab sich noch kein einheitliches Bild sowie die Faverolles noch nicht ihre heutige Wirkung entfalten konnten.

Erstmalige Zucht nach optischen Kriterien

1886 wurden die Faverolles nach England gebracht, womit erstmalig mit der Erzüchtung eines Faverolles-Ausstellungshuhns begonnen wurde. Zu dieser Zeit wurde es nach Deutschland gebracht, die Züchtung begann hier ab ca. 1890. Damit beginnt nun die Entstehung vom Deutschen Lachshuhn als einen Zweig der Faverolles. Diese Hühnerrasse soll optisch sehr gut wirken und zugleich ihre wirtschaftlichen Aspekte behalten. Der Schwerpunkt wurde hierbei nicht allein auf die Fleischproduktion, sondern auf Fleisch und Eier gelegt.

Für die optische Erscheinung wurden Dorking- und Sussexhühner für die lachsrote Farbe eingekreuzt. Diese zeichnet einige Rückenpartien der Hähne. Bei den Hennen nimmt die Lachsfarbe den gesamten oberen Körper ein, die unteren Partien sind deutlich heller.

Der ertse Sonderverein für das Lachshuhn

Im Jahr 1910 wurde ein Sonderverein gegründet, 1912 wurde für diese Hühnerrasse ein deutscher Standard erstellt. Als Anerkennung für die gelungene züchterische Arbeit wurde die deutsche Linie der Faverolles 1915 als Lachshuhn und nach dem zweiten Weltkrieg als Deutsches Lachshuhn bezeichnet. Auch wenn das „Lachshuhn“ wegen dem Federkleid nach der Farbe von Lachs-Fleisch benannt wurde, so gibt es weitere Farbschläge, die jedoch nur vereinzelt vorkommen. Es handelt sich neben lachsfarben um die Farbschläge blau-lachsfarben, weiß und weiß-schwarzcolumbia. Der Farbschlag schwarz befindet sich noch in der Anerkennungsphase. Die in Deutschland anerkannte Farbschläge werden auch in den Niederlanden anerkannt.

Die anderen Linien der Faverolles können weitere Farbschläge aufweisen, bei den französischen gibt es gesperberte Farbschläge.

Hennen der Deutschen Lachshühner werden 2,5 bis 3,25 und die Hähne 3 bis 4 Kilo schwer. Das ist in etwa auch das Gewicht der Hähne und Hühner der anderen Faverolles Linien.

Heutige Bedeutung der Deutschen Lachshühner

Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen führte das Deutsche Lachshuhn über Jahre als gefährdet. Inzwischen haben sich die Bestände erholt und es steht in der „Vorwarnstufe“ nur noch unter Beobachtung. Für das Jahr 2013 wurden als Zuchttiere 353 Hähne und 1511 Hennen gezählt. Das Deutsche Lachshuhn ist in ganz Deutschland und in einigen anderen Ländern wie den Niederlanden verbreitet.

Auch das Deutsche Lachshuhn ist aufgrund der industrialisierten Massenviehhaltung, die auf Hybridhühner setzt, fast ausgestorben und wurde sozusagen noch rechtzeitig gerettet. Es handelt sich als zutrauliches und robustes Zwiehuhn um das perfekte Hof- oder Gartenhuhn für Selbstversorger und Familien. Für Züchter und Aussteller ist das Deutsche Lachshuhn als schönes Huhn ebenfalls sehr interessant.

Auch die Erbanlagen sind für die Erzüchtung neuer Hühnerrassen oder Hybriden wertvoll. Würde der Trend künftig weg von der industriellen Landwirtschaft gehen, wäre das Deutsche Lachshuhn als wirtschaftliches Zwiehuhn wieder interessant. Bis dahin bleibt es ein Liebhaberhuhn für Selbstversorger, Halter und Züchter.

Zuchtbemühungen und Maßnahmen zum Rassenerhalt

Bereits 1910 wurde in der Entstehungsphase vom Deutschen Lachshuhn ein Sonderverein gegründet, der sich dieser entstehenden Hühnerrasse widmete. Dennoch war das Deutsche Lachshuhn zwischenzeitlich sehr selten.

Erst im Jahr 2000 wurde ein Zuchtring zum Erhalt Deutscher Lachshühner gegründet. Züchter aus ganz Deutschland beteiligen sich, um mit dem Austausch von Zuchttieren und Bruteiern die Gene jung zu halten und die Vielfalt dieser Hühnerrasse zu erhalten. Damit stiegen die Bestände von 1996 bis 2008 stetig an, womit das Deutsche Lachshuhn nicht mehr durch die GEH als gefährdet eingestuft werden muss.

In anderen Ländern wird den Deutschen Lachshühnern keine oder weniger Beachtung geschenkt.

Zuchtziele Deutsches Lachshuhn

Das Deutsche Lachshuhn (Faverolles foncé) wurde als dessen Vorläufer Faverolles in Frankreich (Faverolles claire) einst ausschließlich wegen der Fleischleistung erzüchtet. Wie es aussah, war über Jahrzehnte egal, bis in England mit einer einheitlichen Zucht begonnen und in Deutschland das Deutsche Lachshuhn hervor gezüchtet wurde.

Alle drei Linien ähneln sich sehr, bringen jedoch Unterschiede mit, die sich vordergründig in der Zeichnung oder dem Körperbau ausprägen. Demnach sind die englischen Faverolles etwas dunkler gezeichnet und haben das üppigste Gefieder. Die Deutschen Lachshühner drücken ihre Brust weiter heraus sowie die Hähne einen krausen Fleck bilden.

Die gute Fleischleistung und das robuste Wesen sind in allen drei Linien erhalten geblieben. In Deutschland wurde gezielt auf die Zwiehuhn-Eignung als Fleisch- und Legehenne und die schöne Zeichnung hin gearbeitet. Damit ist das Deutsche Lachshuhn ein mittelschweres Zwiehuhn mit einer breiten und weit nach vorne reichenden Brust. In der Seitenansicht bildet der Körper ein waagerechtes Viereck, dessen Hälfte zum Hinterteil etwas tiefer ausgeprägt ist. Diese Körperform unterscheidet sich etwas zu der französischen und englischen Linie. Die englischen Faverolles sind glockenförmiger, die französischen weniger viereckig.

Das Deutsche Lachshuhn hat durchaus ein dichtes Federkleid mit weichen Federn, auch wenn es weniger Dicht wie bei Cochins oder Brahmas ist. Die Federn sitzen jedoch nicht sehr fest in der weißen Haut. Diese Hühner lassen sich schnell rupfen.

Damit es wirklich reinrassige Deutsche Lachshühner sind, müssen die Tiere einen Bart sowie fünf Zehen aufweisen, von denen die Außenzehe befiedert ist. Die fünfte Zehe liegt zugleich getrennt von der vierten und zur Innenseite vom Lauf.

Deutsche Lachshühner sind mittelhohe Hühner mit feinem Knochenbau, kurzem Hals und nicht zu hohen Beinen. Der breite sowie runde Kopf wird von einem kleinen, vier- bis sechsfach gezackten Einfachkamm geziert, das Gesicht ist befiedert. Neben dem dreiteiligen Bart, dessen mittlerer Bereich am längsten ist, tragen die Hennen außerdem eine ausgeprägte Halskrause, die auf die Houdanhühner zurück geht. Die Kehl- und Ohrlappen sollen möglichst klein sein, werden jedoch vom breiten Bart völlig überlagert. Der kleine stehende Einfachkamm ist mehrfach gezackt und beim Hahn erheblich größer ausgeprägt. Der Schnabel ist hell Hornfarben, die schwach befiederten Läufe erscheinen fleischfarben. Die Augen sind bei allen Farbschlägen rot oder leuchtend orange.

Hahn und Henne sind in der Federzeichnung so unterschiedlich, dass Laien sie nicht der gleichen Hühnerrasse zuordnen würden. Die ganzen unteren Partien, die kurzen und stark gebogenen Schwanz-Sicheln, die Brust und der Bart vom Hahn sind schwarz, welches in der Sonne grünlich oder bläulich schimmert. Der Behang am Hals, die seitlichen Nebensicheln, einige Kopffedern sowie Teile vom Flügel sind Elfenbeinfarben. Die obersten Nebensicheln und Teile vom Rücken sind dunkel-lachsfarben, auch messingfarben.

Bei den Hennen geht sozusagen als eine Linie vom Schnabel am Hals hinunter, unter den Flügeln entlang zum kurzen und kompakten Schwanz. Die untere Hälfte ist blass lachsfarben oder eher weiß. Die obere Hälfte ist lachsfarben gezeichnet. Damit ist auch ein schmaler Streifen vom vorderen Hals weiß. Die Hennen wirken etwas gedrungener und haben einen gut entwickelten Legebauch. Der Rumpf wird waagerechter und die Brust etwas tiefer als beim Hahn getragen.