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New Hampshire

robust, friedlich, kälteempfindlich

New Hampshire Hühner© victor21041958 – stock.adobe.com

Steckbrief: New Hampshire

Eier

55 g

Farbe der Eier: Braun

Mindestgewicht für Bruteier

55 g

Legeleistung

250 Eier / Jahr

Gewicht Hahn und Henne

Henne: 2,25 - 2,7 kg, Hahn: 3 - 3,5 kg

Brutlust

10 %

Flugfähigkeit

20 %

Platzbedarf

50 %

Legeleistung

Die Legeleistung der New Hampshire wird häufig mit 220-250 Eiern im ersten und 180 Eiern im zweiten Jahr angegeben. Diese wird jedoch nur unter optimalen Bedingungen erreicht. Aus den guten Jahren der Wirtschaftsrasse wurde eine New Hampshire Henne dokumentiert, die 332 Eier im Jahr gelegt hat.

Haltung

Als mittelschwere Hühnerrasse mit asiatischen Wurzeln sind New Hampshire trotz der eingeflossenen Kämpferlinien auch untereinander sehr ruhig, ausgeglichen und friedlich. Sie können mit genug Platz im Stall gehalten werden, da sie sich dann vertragen und nicht gegenseitig die Federn picken. Etwas Auslauf wäre hingegen besser.

New Hampshire Hühner im Auslauf© New Hampshire Hühner im Auslauf (© victor21041958 – stock.adobe.com)

Wer sie nicht freilaufen lässt, der kann sie mit einem Zaun von 1,5 Metern Höhe bereits eingrenzen. Diese Hühner sind nicht allein flugfaul, sie können zudem keine hohen Hindernisse überwinden.

Die robusten Hühner sind zugleich anspruchslos, solange sie einen trockenen und vor Zugluft schützenden Hühnerstall haben. Im Winter kann es beim großen Kamm jedoch zu Erfrierungen kommen. Es schützt, wenn dieser bei Frostgefahr mit säurefreier Vaseline eingerieben wird.

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New Hampshire scharren durchaus gerne, bewegen sich jedoch nicht so viel, wie manch andere Hühnerrasse. Sie benötigen deswegen ihr Hühnerfutter, sind aber zugleich sehr gute Futterverwerter. Bei wenig Bewegung und reichlichem Futter können New Hampshire zum Verfetten neigen, wodurch die Legeleistung leidet. Es kann helfen, bei dosierter Fütterung ein paar Körner auf breiter Fläche zu verteilen und für mehr Auslauf zu sorgen.

Eier und Legeleistung

Hühner dieser Rasse werden als Zwiehühner auch wegen ihrem Fleisch geschätzt. Bei 250 Eiern im ersten und 180 Eiern im zweiten Legejahr der Hennen überwiegt jedoch dieser Nutzen.

Die Eier haben eine feste braune Schale und eignen sich für die Kunstbrut sehr gut, wenn sie keiner Leihhenne untergeschoben werden.

Das Mindestgewicht für Bruteier liegt bei 55 Gramm. Die Eier der New Hampshire wiegen im Allgemeinen rund 55 Gramm.

Küken

Wer sich bereits um die Küken kümmert, der hat schnell zahme Hühner. Diese Hühnerrasse wird nur selten brütig. Die Küken sind frohwüchsig und werden schnell als Legehennen oder als Tafelhühner taugen.

Farbschläge

Anerkannte Farbschläge:

  • rot-goldbraun
  • rot-goldbraun blaugezeichnet
  • weiß

Außer beim rein weißen Farbschlag haben die Hähne einen hellrot-goldbraunen Hals, einen etwas dunkleren Sattel und zu den Flügeln und der Brust eine dunkelrot-goldbraune Befiederung. Es wird daher von einer Dreifarbigkeit gesprochen, die beim Hahn neben dem starken Glanz auf dem Gefieder vorausgesetzt wird. Zu den Schenkeln werden die rot-goldbraunen Federn wieder etwas heller. Der rot-goldbraune Farbschlag hat schwarze Sicheln und auch einige schwarze Schwungfedern. Der rot-goldbraune blaugezeichnete hat alle schwarzen Federn als graublaue Federn.

Bei den Hennen sind diese Abstufungen im Gefieder weniger intensiv ausgeprägt. Die Hennen der anderen beiden Farbschläge haben an den Halsfedern einen schwarzen oder blauen Saum sowie auch die Schwanzfedern und einige Schwungfedern schwarz oder blau gesäumt sind. Nach der Mauser sind die Hennen fast einfarbig und kräftig rotbraun in der Farbe. Im Freilauf ändert sich das Federkleid legender Hennen jedoch nach ein bis zwei Monaten. Es bleicht stellenweise aus, womit die Tiere mit Freilauf vor der Mauser mit dem Gefieder ganz anders und fleckiger erscheinen.

Gut zu wissen

  • Die Legeleistung der New Hampshire wird häufig mit 250 Eiern im ersten und 180 Eiern im zweiten Jahr angegeben. Sie wird teils mit 220 Eiern im ersten und 160 Eiern im zweiten Legejahr beziffert. Es gibt auch andere Angaben, die noch geringere Zahlen von deutlich unter 200 nennen und dazu erklären, dass die Rasse, wie auch viele andere Hühnerrassen, heute nicht mehr auf die wirtschaftlichen Aspekte gezüchtet werden. Das schöne Ausstellungshuhn steht im Vordergrund, womit bei vielen guten Legehühnern die Legeleistung abnimmt. Aus den guten Jahren der Wirtschaftsrasse wurde eine Henne dokumentiert, die 332 Eier im Jahr gelegt hat.
  • Als Hühnerrasse sind diese Hühner in ihrer heutigen Erscheinung eine sehr natürliche und ursprüngliche oder auch unverfälschte Hühnerrasse. Es wurde einst immerhin nur auf Leistung, nicht auf das schöne Ausstellungshuhn gezüchtet.
  • Diese Hühnerrasse gelangte bereits um 1935 nach England, wurde hier aber bis zum Aufkommen der Zwergform ab 1980 kaum beachtet, da die Rhodeländer bereits zu gut etabliert waren.
  • In den Niederlanden sind weiße New Hampshire nicht zugelassen, da sie den weißen Barneveldern sehr ähneln und diese beiden Rassen kaum auseinandergehalten werden können.
  • Aus nicht gesicherten Quellen geht hervor, dass New Hampshire mit einigen Linien doch einen aggressiven Charakter ausbilden. Ob das auf die Haltungsbedingungen, die Halter oder die Kämpfer in den Ahnen zurück geht, kann damit nicht genau erörtert werden.
  • Die Zwerg-New Hampshire wurden erst um 1970 herum in Dresden erzüchtet, erfreuen sich inzwischen jedoch bereits weltweit großer Beliebtheit. In diese Hühner wurden unter anderem Zwerg-Welsumer oder Zwerg-Wyandotten eingekreuzt, um die Größe zu reduzieren.
  • Die TGRDEU zählt für 2016 die meisten Zuchttiere für den rot-goldbraunen und einige Hundert für den weißen Farbschlag. Für die Körpergröße sind die Eier der Zwerge beachtlich. Auch die Zwerg-New Hampshire sind wie andere Zwergformen lebhafter und temperamentvoller als die Großform.

New Hampshire Hühner kaufen

Die hohe Legeleistung unter Hobbyhaltungsbedingungen und auch das robuste Wesen dieser Hühner sind Gründe dafür, weshhalb man diese Hühner auf Geflügelbörsen häufig antrifft.

Möchte man diese Hühner züchten und daher sehr hochwertige New Hampshire Hühner kaufen, dann lohnt sich ein Blick auf den „Sonderverein der New Hampshire Züchter„.  Steht hingegen nicht ganz so viel Platz zur Verfügung, können Zwerg New Hampshire eine gute Wahl sein. Auch hier bietet der „Sonderverein der Züchter des Zwerg-New Hampshire Huhnes“ eine gute Anlaufstelle.

Die Hühnerrasse New Hampshire

Ursprünge der New Hampshire

Dem Namen nach stammen diese Hühner aus dem US Bundesstaat New Hampshire, der im Norden schon an Kanada grenzt und sich in Neuengland befindet. Es gibt sogar eine These, die besagt, dass es in der Erzüchtung ab 1915 nicht darum ging, eine komplett neue Hühnerrasse zu erhalten. Es ging darum, wie in Rhode Island eine Hühnerrasse zu haben, die den Namen vom eigenen Bundesstaat trägt. Deswegen wurden genau diese Rhodeländer (Rhode Island Red) verwendet und weiter gezüchtet.

Hühner dieser Rasse erfreuten sich schon bald in den USA einer extrem großen Beliebtheit, da sie im ersten vollen Legejahr 250 und im zweiten immerhin noch 180 mittelschwere Eier legen.

Entwicklung der Rasse New Hampshire

Die eigentliche Zucht dauerte von 1915 bis 1945, die New Hampshire wurden bereits 1935 in den „Standard of Perfection“ aufgenommen. Bis heute ist unklar, ob neben den Rhodeländern weitere Hühnerrassen zur Erzüchtung der New Hampshire verwendet wurden. Vermutlich wurden die New Hampshire praktisch ausschließlich aus den Rhodeländern erzüchtet und sind damit eine natürliche Weiterzüchtung dieser Rasse. Die Rhodeländer gehen auf asiatische Hühnerrassen zurück, es flossen auch Kämpfer wie die Roten Malaien ein. Mit der gezielten Zucht auf das Wirtschaftshuhn ist beim New Hampshire vom Kämpfercharakter nichts mehr übergeblieben, die Hühner sind auch untereinander sehr friedlich. Die kräftigen Schenkel mit den geraden Läufen gehen noch auf diese Kämpfer in den Ahnen zurück.

Damit eine eigene Rasse mit noch besseren Eigenschaften entsteht, wurde rund 30 Jahre lang gewissenhaft mit viel Zeit selektiert. Die frohwüchsigen Küken sollten sich für die Mastkükenzucht eignen. Die mittelgroßen braunen Eier der Hennen waren das andere Ziel. Zugleich hatten Hühner dieser Rasse dem rauen Wetter in Neuengland zu trotzen, womit die robusten Exemplare weiterkamen. Es wurde zuerst nur der Farbschlag rot-goldbraun gezüchtet. Um 1945 kamen die New Hampshire nach Europa und wurden in Holland als „Wunderhühner“ bezeichnet. Hier wurden diese Hühner mit frühen Legehybriden, die anstelle vom schwarzen einen blauen Schwanz trugen, gekreuzt. Es entstand der rot-goldbraun blaugezeichnete Farbschlag. Fünf bis zehn Jahre später gelangten New Hampshire Hühner meist über Österreich nach Deutschland, es wurde direkt ein Sonderverein gegründet. Wegen der Robustheit und Wirtschaftlichkeit fanden diese Hühner schnell ihren Platz bei vielen Züchtern. In Deutschland und auch in den USA wurde durch Einkreuzungen recht schnell bis 1954 der weiße Farbschlag erzüchtet.

In den Anfängen ging es den Züchtern ausschließlich um das Wirtschaftshuhn, die Erscheinung spielte keine Rolle. Dennoch wurden die New Hampshire Hühner in den Anfängen schon als „Hingucker“ bezeichnet. Das schlichte Huhn entwickelt mit seinem kräftig gedrungenen Körperbau und dem sanften Wesen eine ansehnliche und ursprüngliche Erscheinung. Wegen dieser und der Legeleistung konnte sich das New Hampshire nicht nur in den USA bei vielen Haltern durchsetzen. Es verbreitete sich um die ganze Welt und wurde eine der häufigsten Rassen.

Heutige Bedeutung der New Hampshire Hühner

In den 60er Jahren waren diese Hühner eine der entscheidenden Hühnerrassen für die heutige industrielle Hühnerhaltung. Aus diesen Hühnern wurden eigene Linien erzüchtet, die zusammen mit anderen speziell erzüchteten Hühnern die Eltern von heutigen braunen Legehybriden sind. Diese sind für eine Generation jeder richtigen Rasse überlegen, eignen sich jedoch nicht für die Weiterzucht.

Die New Hampshire waren und sind damit auch heute noch eine der häufigsten Hühnerrassen. Reinrassige Tiere, die sich für die Zucht eignen, sind mit der Entwicklung zur Hybridzucht dennoch stark zurück gegangen, sowie diese Hühnerrasse an sich kaum noch eine wirtschaftliche Bedeutung hat. Es sind jedoch viele Züchter, Aussteller, Selbstversorger oder Hobbyhalter, die sich an den New Hampshire Hühnern erfreuen.

Die robusten und friedlichen Hühner legen viele Eier, bringen ein gutes Tafelhuhn und sind für Stall- und Gartenhaltung geeignet. Wer es auf die Eier abgesehen hat, braucht mit dieser Rasse weniger Hennen als mit anderen Rassen. Das mittelschwere und leicht zu zähmende Huhn kann damit auch zum guten Familienhuhn werden.

Zuchtbemühungen und Maßnahmen zum Rassenerhalt

Von dieser Hühnerrasse gibt es allein in Deutschland so viele, dass es für die New Hampshire und die Zwerg-New Hampshire jeweils einen eigenen Sonderverein gibt. Es sind der „SV des New Hampshire Huhnes“ und der „SV der Züchter des Zwerg-New Hampshire-Huhnes“. Die Zentrale Dokumentation Tiergenetischer Ressourcen in Deutschland zählte für beide Rassen im Jahr 2000 und 2005 weit über 10.000 Zuchttiere, bis zum Jahr 2016 halbierten sich die Zahlen annähernd. Für die Großrasse wurden bei 706 Züchtern 5797 Hennen und 1194 Hähne gezählt. Fast alle Zuchttiere gehören zum rot-goldbraunen Farbschlag. Bei den weißen sind es 214 Hennen und 50 Hähne, bei den rot-goldbraun-blaugezeichneten 82 Hennen und 23 Hähne. Der Goldbraune Farbschlag ist der historisch bedingt typische Farbschlag, der damit zahlenmäßig dominiert.

Auch in anderen Ländern sind diese Hühner wegen ihrer herausragenden wirtschaftlichen Eigenschaften und der anschaulichen Erscheinung häufig und werden ebenfalls in Vereinen oder Clubs professionell erhalten.

Zuchtziele der New Hampshire Hühner

Beim New Hampshire haben die Hähne meist einen großen Einfachkamm mit fünf ausgeprägten Zacken in roter Farbe auf dem flachen Kopf. Auch die langen Kehllappen und kleineren Ohrlappen sind leuchtend rot. Das unbefiederte Gesicht ist ebenfalls leuchtend rot. Die relativ weit oben sitzenden großen Augen reichen von orange bis rot, die Ohrscheiben sind etwa im gleichen Ton gezeichnet. Die Läufe sollen glatt sein und sind genau wie der Schnabel gelb. Sie münden in vier Zehen. Bei den Hennen sind Kamm, Kehl- und Ohrlappen genau wie der Schwanz deutlich kleiner als beim Hahn.

Vom Körperbau wirken die Tiere mit breitem und tief gestelltem Körper mit breitem Stand gedrungen. Dieses Huhn ist nicht kantig, sondern kennt nur gerundete Linien. Die hohlrund verlaufende Rückenlinie läuft in den mittellangen und gespreizt getragenen Schwanz. Der Hahn bildet viele Sicheln und Nebensicheln, bei den Hennen läuft der Schwanz eher kurz und stumpf mit breiten Steuerfedern aus. Die Bauchregion der Hennen ist ausgefüllt, die Brust ausgeprägt. Der Hahn bildet die Form ähnlich aus und muss über den mittellangen Läufen ausgeprägte und damit sichtbare Schenkel haben. Das Gefieder ist fest und straff anliegend.

Die Hähne kommen auf 3 bis 3,5 Kilo, die Hennen auf 2 bis 2,7 Kilo. Im Körperbau sind Hahn und Henne sich sehr ähnlich, beim Hahn treten die Schenkel deutlicher hervor, sowie er etwas gestreckter ist. Optisch wirken die Hühner von der Seite ein wenig dreieckig, wenn man sich den Hahnenschwanz und den Hals wegdenkt.