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Shamo

robust, zutraulich

Ko Shamo Hühner

Steckbrief: Shamo

Eier

55 g

Farbe der Eier: Weiß

Mindestgewicht für Bruteier

55 g

Legeleistung

100 Eier / Jahr

Gewicht Hahn und Henne

Henne: 3 - 4 kg, Hahn: 4 - 5 kg

Brutlust

50 %

Flugfähigkeit

30 %

Platzbedarf

60 %

Hinweis

Heutige Shamo gelangten aus Siam nach Japan und von dort nach Deutschland. „Shamo“ bedeutet lediglich Kampfhuhn und ist damit in Japan noch keine definierte Rassebezeichnung. In Deutschland werden O-Shamo gezüchtet und als Shamo bezeichnet.

Ausgewachsene Hähne der O-Shamo wiegen wenigstens 4 kg. Sie gehören damit zu den größten Kampfhühnern überhaupt. Die Chu-Shamo sind die kleinere Variante, deren ausgewachsene Hähne bis 4 kg erreichen. Weiterhin gibt es Ko Shamo, die wie eine verzwergte Form der Shamo wirken, mit diesen aber nicht einmal direkt verwandt sind.

Der Shamo erscheint in der klassischen Gestalt eines Kämpfers und lebt aufgrund dieser Eigenschaften besser monogam ohne Sichtkontakt zu fremden Artgenossen.

Zum Menschen bauen diese Kämpfer eine enge Bindung auf und werden damit zahm, anhänglich und teilweise in stressigen Momenten sogar lästig. Auch mit anderen Tierarten vertragen sich die Tiere meistens sehr gut.

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Haltung

Shamo Kampfhühner sind anspruchslos, solange sie neben ihrem Auslauf einen geschützten Unterschlupf haben und abwechslungsreiches Futter finden oder erhalten.

Eine Besonderheit lautet jedoch, dass ein Hahn dieser Rasse jeden anderen Hahn direkt angreifen und bis zum bitteren Ende bekämpfen wird. Hähne anderer Rassen ziehen meist innerhalb kurzer Zeit den Kürzeren. Aber selbst die Hennen der Shamo sind untereinander so aggressiv, dass ein Shamo Hahn maximal mit zwei Shamo Hennen oder aber Hennen anderer Rassen gehalten werden sollte. Das bedeutet, dass zu einem Shamo Pärchen schlecht eine zweite Henne dazu gesetzt werden kann und erschwert die Zucht.

Bereits der Sichtkontakt zu anderen Shamo Hähnen muss vermieden werden, damit die Hähne ihre Ruhe behalten und sich normal entwickeln. Wer also als Züchter oder Liebhaber mehrere Shamo-Paare halten möchte, braucht mehr Fläche und muss diese mit blickdichten Barrieren zergliedern. Für ein Paar wäre hingegen nicht zwingend ein großer Freilauf notwendig, solange dieser ruhig gelegen ist.

Wer lediglich ein paar Legehühner halten möchte und Probleme mit Greifvögeln hat, könnte einen Shamo Hahn dazu setzen. Ob Hahn oder Glucke – der Beschützerinstinkt ist sehr gut ausgeprägt. Leider werden Kampfhühner trotz Verbot noch für illegale Hahnenkämpfe eingesetzt, weswegen gute Exemplare stolze Summen bringen oder schnell geklaut werden. Der Halter müsste also seinen Freilauf vor Unbefugten schützen und sollte eine Diebstahlversicherung abschließen.

Möglicherweise gründet die Anhänglichkeit zum Halter auch darin, dass ein Paar dieser Rasse schlecht mit weiteren Artgenossen eine Bindung aufbauen kann. Wer diese Kampfhühner halten möchte, sollte immer einen Hahn mit Hühnern anderer Rassen oder ein Shamo-Paar wählen und zudem Zeit mit seinen Tieren verbringen. Es bleibt zu bedenken, dass es sich nicht um eine Hühnerrasse für Anfänger handelt.

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Eier und Legeleistung

Shamo sind in ihrer historischen Entwicklung reine Kampf- beziehungsweise Zierhühner. Die Hennen legen dennoch rund 80 Eier im ersten vollen Legejahr. Diese sind bräunlich und wiegen rund 55 Gramm. Bruteier sollen wenigstens 55 Gramm wiegen.

Küken

Shamo-Küken brauchen wie Küken anderer Rassen zuerst ihren geschützten Bereich und passendes Futter wie Kükenstarter und dann Kükenfutter. Sie können wie Küken anderer Rassen herangezogen werden. Es wird jedoch berichtet, dass bereits die Küken, und nicht erst die Junghühner, um ihren Rang in der Gruppe kämpfen.

Hennen werden zwar brütig, haben aber selten Erfolg. Wegen ihrer hohen Stellung und der knappen harten Befiederung zerdrücken sie ihre Eier fast automatisch, wenn sie sich setzen. Für Naturbrut wäre also eine Leih-Henne vielversprechender. Sind die Küken aber einmal geschlüpft und etwas gewachsen, sind die Henne und teils sogar der Hahn sehr zuverlässig bei der Aufzucht.

Farbschläge

Anerkannte Farbschläge:

Shamo werden auf Typ, nicht aber auf Farbschläge gezüchtet. Damit werden nur für Typen-Shamo Farbschläge definiert:

  • schwarz
  • weiß
  • blau gesäumt
  • silberfarbig
  • weizenfarbig
  • porzellanfarbig
  • rot-schwarz
  • silberhalsig-schwarz

Weitere bekannte Farbschläge sind:

  • fasanenbraun
  • wildfarbig
  • blau-wildfarbig
  • goldhalsig
  • silber-weizenfarbig
  • gold-weizenfarbig
  • blau-weizenfarbig
  • rotgesattelt
  • birkenfarbig
  • blau-rot
  • blau-silber
  • blau
  • gesperbert
  • schwarz-weißgescheckt
  • rotbunt
  • weiß-schwarzgescheckt
  • blaubunt

Shamo Hühner kaufen

Trotz das es in Deutschland nicht allzu viele Züchter dieser Hühnerrasse gibt, sind diese gut organisiert und vernetzt. Ob dies an den doch recht speziellen Haltungsansprüchen liegt oder einfach an der verbindenden Leidenschaft für diese ganz besonderen Hühner, wird wohl ein Rätsel bleiben.

Möchte man Shamo Hühner kaufen sind die beiden Sondervereine „Club deutscher Ur-und Kampfhuhnzüchter“ und „Sonderverein zum Schutz und Erhaltung der Ko Shamo“ die erste Anlauftelle. Zwar findet man dort viele Züchter die auch Tiere abgeben, was jedoch noch wichtiger ist: Eine Gemeinschaft, die auch Anfänger gerne aufnimmt und mit vielen Tipps und Ratschlägen hilft.

Gut zu wissen

  • Als Kampfhühner sind diese Hähne anderen Hähnen gegenüber immer aggressiv. Shamo Hennen verstehen sich untereinander ebenfalls nicht. Doch ansonsten sind diese Kampfhühner ruhig, ausgeglichen und dem Menschen gegenüber sehr friedlich. Sie bauen zu ihren Haltern schnell eine sehr enge Bindung auf. Diese Gegebenheit wird auch auf die hohe Intelligenz dieser Hühner zurückgeführt.
  • Deutsche haben als erste Europäer Shamo Kampfhühner aus Japan nach Deutschland und damit nach Europa importiert.
  • Unter den Kampfhühnern gehören diese Hühner in Deutschland vermutlich zu den am häufigsten ausgestellten. Dabei überwiegen die Farbschläge schwarz, schwarz-weißgescheckt und rot-schwarz
  • Unter deutschen Kampfhuhn-Züchtern wird die Shamo-Zucht als die Königsklasse bezeichnet.
  • „Shamo“ heißt auf Japanisch lediglich „Kampfhuhn“ und ist dort keine Rassebezeichnung. Unsere Shamo entsprechen den O-Shamo, deren kleinere Variante die Chu-Shamo sind.
  • Im japanischen Standard gelten für O-Shamo die Gewichtsangaben von 4500 Gramm für einen Junghahn und 5620 Gramm für einen Althahn. Junghennen sollen 3375 Gramm wiegen, Althennen 4875 Gramm.
  • Ein wichtiger Unterschied zu Malaien ist der lange, breite und komplett gerade Rücken.
  • Ko Shamo ähneln dem Namen nach und auch mit ihrer Erscheinung dem Shamo Kampfhuhn. Eine nähere Verwandtschaft besteht jedoch nicht.
  • In Japan werden O-Shamo und Chu-Shamo in verschiedenen Varianten oder mit unterschiedlichen Schwerpunkten gezüchtet. Es gibt jedoch keine verzwergte Form dieser Kampfhuhnrasse.
  • O-Shamo sind die größten japanischen Kampfhühner und gehören weltweit zu den größten Kampfhühnern überhaupt.
  • Seit dem Jahr 1951 stehen Shamo in Japan unter Aufsicht des Kulturministeriums.
  • Die Hühnerhaltung ist eine sehr alte Errungenschaft der Menschheit. Doch vermutlich wurden zuerst Kampfhühner gezielt selektiert und optimiert, da die besseren Kampfhähne im Hahnenkampf gewinnen. Möglicherweise war der Hahnenkampf sogar der Grund der ersten Domestizierung von Hühnern. Das Urhuhn und Urzwerg Bankivahuhn hat immerhin keine wirtschaftliche Bedeutung.
  • Vermutlich etablierten sich die ersten europäischen Hühner deswegen in Griechenland, da die Griechen ihre Vorliebe für den Hahnenkampf entdeckten.
  • Auch in Europa wurden Kampfhühner wie der Altenglische Kämpfer erzüchtet, doch in England wurde der Hahnenkampf bereits Mitte des 19ten Jahrhunderts und inzwischen Europaweit verboten.

Die Hühnerrasse Shamo

Ursprünge der Shamo

In den meisten Quellen wird angegeben, dass diese Hühner als eine sehr alte Hühnerrasse aus dem einstigen Siam stammen, welches auf dem Gebiet vom heutigen Thailand liegt. Von dort gelangten diese Hühner nach Japan. Es ist schon sehr lange eine japanische Tugend, Pflanzen und Tiere auf Schönheit zu optimieren, womit einstige Shamo hier verfeinert wurden. Im Jahr 1953 wurden Shamo im deutschen Standard aufgenommen.

Einige Quellen ergänzen, dass bereits lange zuvor erste Shamo während der Heian-Dynastie von 794 bis 1186 aus China ihren Weg nach Japan fanden und später im 16ten beziehungsweise 17ten Jahrhundert ledig weitere Importe aus Siam nach Japan gelangten. Zudem wurden erste Exemplare bereits um 1880 beziehungsweise im Jahr 1891 durch Baronin von Ulm-Erbach nach Deutschland importiert. Ab 1951 fand eine weitere Verbreitung durch Hagenbeck statt. In einigen Quellen wird nicht allein von Importen aus Japan, sondern auch aus Thailand oder Taiwan nach Deutschland berichtet.

Entwicklung der Rasse Shamo

In allen hier studierten Quellenangaben wird angegeben, dass es diese Hühner in China beziehungsweise Siam bereits gegeben hat. Möglicherweise würden japanische Überlieferungen weitere entscheidende Details zur Herkunft beziehungsweise der Ausgangsrassen der Shamo enthalten. Kenner dieser Hühner vermuten, dass große Varianten der Asil direkte Vorfahren heutiger Shamo sind.

Es ist durchaus möglich, dass diese Rasse mehrfach nach Japan und mehrfach nach Deutschland importiert wurden und sich einige historische Details nicht mehr abschließend aufschlüsseln lassen. Naheliegend bleibt, dass die züchterische Verfeinerung der Shamo zuerst in Japan stattfand. Sie wurden und werden in Japan in mehreren Varianten gezüchtet. Dabei wird konsequent auf das Wesen vom Kampfhuhn optimiert. Selbst wenn es den Züchtern heute nicht mehr um Hahnenkämpfe geht, so bilden diese Eigenschaften den Charakter der Hühnerrasse.

Diese Kampfhühner werden also konsequent auf ihren Typ optimiert, andere Merkmale wie Leistung oder Farbschläge bleiben dabei im Hintergrund. Deswegen sind diese Hühner in ihrer Zeichnung vielfältig und unterschiedlich.

Heutige Bedeutung der Shamo

Diese Kampfhühner waren nie ein Wirtschaftshuhn. Ihre heutige Bedeutung wird auf das Zierhuhn reduziert, da Hahnenkämpfe in Europa und anderen Regionen aus gutem Grund verboten sind. Dieses Zierhuhn soll jedoch ein klassischer Kämpfer mit raubvogelähnlichem Blick bleiben. Anhänger sagen, dass man diese Hühner entweder liebt oder hasst, da sie nicht allein äußerlich ein ganz besonderes Wesen mitbringen. Genau deswegen begeistern sich auch in Deutschland viele Halter und Züchter für diese Kampfhühner.

Zuchtbemühungen und Maßnahmen zum Rassenerhalt

In der Hühnerzucht bilden Kampfhühner eine Klasse für sich und vereinen ihre Anhänger in Vereinen, Clubs oder anderen Netzwerken zum Austausch von Informationen und Bruteiern oder Zuchttieren. Gelungene Exemplare erzielen stolze Preise, die für Züchter zur Motivation werden. Es gibt deswegen einige professionelle Züchter, die gewissenhaft am Rasseerhalt der  Rasse in Deutschland und in anderen Ländern arbeiten.

In Japan sind Kampfhühner sehr beliebt sowie Japaner einen Hang zur Perfektion haben. Naheliegend ist, dass es hier besonders gewissenhafte Shamo-Züchter gibt.

Zuchtziele der Shamo

Nicht mehr für Hahnenkämpfe, sondern für ihr Wesen sollen Shamo weiterhin auf ihre Kämpfernatur optimiert werden. Haben einzelne Exemplare die nötige Größe, aber nicht das gewünschte Temperament, sollen sie dennoch von der Zucht ausgeschlossen werden.

Ein Hahn soll einen fast senkrechten hohen Stand einnehmen, die Hennen stehen etwas weniger senkrecht, aber doch aufrecht. Es wird von einer Drittelung gesprochen: Ein Drittel der Körperhöhe entfällt jeweils auf Kopf und Hals, auf den breiten Rumpf und auf die langen Läufe. Shamo Hähne erreichen rund 80 cm Höhe, die Hennen bleiben etwas kleiner.

Eine Besonderheit ist das knapp ausgeprägte harte und fast daunenfreie Gefieder, welches einem anderen Kampfhuhn keine Angriffsfläche bieten darf. Die Befiederung ist derart knapp, dass das Brustbein auf der breiten und muskulösen Brust sowie der Flügelansatz nackt liegen. Am nackten Brustbein kann sich ein Federansatz bilden, der an einen Reißverschluss erinnert. Bei den hoch getragenen Flügeln bilden die kahlen Stellen auf den Flügelknochen die sogenannten Flügelrosen. Wegen der knappen Befiederung heben sich die Flügel umso intensiver ab und bilden an der Oberkante breite sowie kantige und hochgezogene Schultern. Von oben betrachtet bilden die breiten Schultern eine V-Form. Die Unterseite der Flügel läuft parallel zum Rumpf. Insgesamt sind Shamo muskulös und etwas kantig.

Der Hahn bildet auf dem breiten Kopf einen roten Erbsenkamm mit drei Reihen. Auch das fast nackte Gesicht und die nackte Kehlwamme sind leuchtend rot, die Kehllappen fehlen fast ganz, die kurzen roten Ohrlappen werden klein ausgebildet. Hennen haben einen kaum sichtbaren kleinen Kamm und meist keine Kehllappen sowie ihr rotes Gesicht blasser wirkt. Die Augen sind tiefliegend und meist weiß, teils auch rot, aber leuchtend. Sie werden durch eine ausgeprägte Augenbraue geschützt und wirken damit schmaler sowie energischer. Der kräftige und stark gekrümmte Schnabel mit fast gleichstarkem Ober- und Unterschnabel verlängert bei Hennen die Kopflinie, womit sie einen Raubvogelblick ausbilden. Aufgrund ihres aufmerksamen Wesens bilden Hähne ebenfalls einen finsteren und raubtierartigen Blick aus.

Bei Henne und Hahn bildet der lange Hals eine gleichbleibend breite Verlängerung zum Kopf. Der Hals wird dabei immer etwas nach hinten gebogen getragen. Die muskulösen Ober- und Unterschenkel heben sich leicht ab, die Beine werden immer etwas geknickt, aber nicht durchgedrückt gehalten. Meist entspricht die Lauffarbe einem Geldton, bei dunklen Exemplaren sind die Läufe jedoch schwarz, wobei die Füße gelbe Sohlen haben.

Hahn und Henne tragen ihren zusammengefalteten nicht zu langen Schwanz hängend. Dieser verlängert mit kleinem Knick sozusagen die gerade abfallende Rückenlinie. Der Hahn prägt seine Schmuckfedern kaum aus, wobei Sicheln und Steuerfedern etwas länger sein können. Auch der Halsbehang ist knapp und bedeckt nur den oberen Teil des Halses. Hähne mit schwarzen Federpartien bilden im Sonnenlicht den typischen Grünlack-Glanz auf den Flügeln  und am Hahnenschwanz.

In der Zucht wird konsequent auf Typ und Ausstrahlung optimiert. Die Farbschläge spielen eine untergeordnete Rolle, weswegen die Zuchttiere in diesem Punkt mischerbig sind und sehr stark aufspalten. Die Hennen unterscheiden sich zu den Hähnen lediglich in den geschlechtsbedingten Merkmalen.

Kurz und bündig lauten die Zuchtziele:

  • Optimierung auf Kämpfereigenschaften
  • Festigung vom fast aufrechten hohen Stand
  • Zucht auf große und schwere Hühner
  • Verbesserung der Vitalität