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Zweinutzungshühner Rassen - Typische Zwiehühner im Portrait

Zweinutzungshühner Rassen: Zwiehühner im kommerziellen Einsatz

Gefunden auf: https://www.huehner-hof.com/rassen/zweinutzungshuehner-rassen/

In den letzten Jahrzenten haben die Hühnerzüchter vor allem darauf geachtet, möglichst viele Eier zu produzieren. Dies hatte zur Folge, dass viele alte Hühnerrassen vom Aussterben bedroht sind und sogenannte Zweinutzungshühner Rassen kaum mehr zum Einsatz kommen.

Warum ist das so?

Die klassischen Hühnerrassen wie beispielsweise Orpington oder Sundheimer legen zwar für ihre Verhältnisse recht viele Eier. Doch um der hohen Nachfrage nach Eiern gerecht zu werden, haben die Produzenten sich über die Jahre von den klassischen Hühnerrassen immer mehr verabschiedet, um auf sogenannte Legehybriden zurückzugreifen.

Diese Hybriden sind spezielle Züchtungen, die deutlich mehr Eier produzieren können, als die klassischen Rassen.

Dies jedoch ist mit verschiedenen Problemen verbunden:

  1. Die Legehybriden fristen oft ein schlechtes Leben, da sie ausschließlich als Legemaschinen angesehen werden. Jedoch ist jedes produzierte Ei für das Huhn mit einer körperlichen Höchstleistung verbunden, die dem Tier schadet.
  2. Dies wiederum führt dazu, dass die Hennen oft nur ein bis eineinhalb Jahre lang Eier produzieren und anschließend für die Produzenten nutzlos werden, sodass sie getötet werden.
  3. Die klassischen Hühnerrassen, die zwar weniger Eier, dafür aber über einen längeren Zeitraum hinweg legen, sind für die Produzenten unnütz, sodass sie vom Aussterben bedroht sind.
  4. Um die Eiproduktion anzukurbeln, werden von Anfang an die männlichen Küken, die den Produzenten nicht dienlich sind, aussortiert. Inzwischen funktioniert dies einigermaßen human, doch lange Zeit wurden die männlichen Küken bei lebendigem Leibe geschreddert. Ein grausamer Tod!

Hinweis

Langsam beginnt jedoch ein Umdenken, welches die Produzenten zwingt, den Hühnern bessere Bedingungen zu ermöglichen.

Die Chance für Zweinutzungshühner

Viele Betriebe gehen inzwischen dazu über, auch den männlichen Küken eine echte Chance zu geben. Die Hähne dürfen zunächst leben, bevor auch sie später geschlachtet werden.

Zwiehühner gehört die Zukunft

Hinzu kommt, dass die Hennen nicht mehr nur als Legemaschine angesehen werden. Der Trend geht zu den sogenannten Zweinutzungshühner Rassen. Das bedeutet, dass die Hennen zunächst Eier legen. Ist die legereife Zeit vorbei, können die Hennen immer noch als Fleischhuhn verwendet werden. Dies hat zur Folge, dass deutlich weniger Hühner „produziert“ werden müssen, da sie zwei Zwecke erfüllen.

Hinweis

Ohne diese Trendwende zu Zweinutzungshühner Rassen würden doppelt so viele Hühner benötigt, und zwar die, die ausschließlich Eier legen und die, die ausschließlich als Fleischhuhn gelten.

Ziel sollte es sein, die vom Aussterben bedrohten Rassen wieder zu unterstützen.

Die beliebtesten 5 Zweinutzungshühner Rassen

1. Amrock

Das Amrock gilt als Rasse, die vom Aussterben bedroht war. Dabei ist diese Rasse besonders wirtschaftlich und sollte daher als Zwiehuhn in Betracht gezogen werden.

Die Amrock legen im ersten Jahr bis zu 220 Eier, bevor sich die Legeleistung ab dem zweiten Jahr langsam reduziert.

Aufgrund ihres Gewichts, welches zwischen drei bis vier Kilo liegt, sind sie zudem perfekte Fleischhühner.

Amrock

Amrock Huhn auf einer Wiese © Christian Maurer – stock.adobe.com

Eigenschaften

robust, frohwüchsig, frühreif, anfängerfreundlich

Gewicht Hahn und Henne

Henne: 2,5 - 3 kg, Hahn: 3 - 4 kg

Eier

60 g

Farbe der Eier: Gelb-Braun

Mindestgewicht für Bruteier

58 g

Legeleistung

220 Eier / Jahr

2. Sundheimer

Auch das Sundheimer eignet sich hervorragend für alle Halter, denen Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und das Tierwohl besonders am Herzen liegen.

Ebenso wie die Amrock bringen es die Sundheimer im ersten Jahr auf ca. 200 Eier, ehe die Legeleistung ab dem zweiten Jahr nachlässt.

Mit einem Gewicht von 2,5 bis 3,5 Kilo sind sie leichter als die Amrock, liefern jedoch immer noch genug schmackhaftes Fleisch.

Sundheimer

Eigenschaften

robust, Federfüße, winterleger, Hähne vertragen sich, friedlich

Gewicht Hahn und Henne

Henne: 2 - 2,5 kg, Hahn: 3 - 3,5 kg

Eier

60 g

Farbe der Eier: Braun

Mindestgewicht für Bruteier

55 g

Legeleistung

200 Eier / Jahr

3. Welsumer

Welsumer legen im ersten Rahr ca. 160 Eier, ehe die Legeleistung abnimmt. Dies sind im Vergleich zu Amrock und Sundheimer deutlich weniger Eier. Allerdings wiegen die Eier rund 20 Gramm mehr, also ca. 80 Gramm.

Die Tiere wiegen zwischen 2,5 und 3 Kilo und eignen sich daher für die Fleischverarbeitung.

Welsumer

Eigenschaften

anfängerfreundlich, zutraulich, friedlich, gute Futtersucher

Gewicht Hahn und Henne

Henne: 2 - 2,5 kg, Hahn: 3 - 3,5 kg

Eier

70 g

Farbe der Eier: Braun

Mindestgewicht für Bruteier

65 g

Legeleistung

160 Eier / Jahr

4. Sussex

Das Sussex Huhn bringt es im ersten Jahr auf ca. 180 Eier und ist im zweiten Jahr mit ca. 160 Eiern immer noch sehr gut dabei. Legt das Huhn keine Eier mehr, profitieren Sie dennoch davon. Schließlich wiegen Sussex zwischen 3 bis 4 Kilo und weisen eine hervorragende Fleischqualität auf.

Sussex

Eigenschaften

winterleger, anfängerfreundlich, zutraulich, kälteunempfindlich

Gewicht Hahn und Henne

Henne: 2,5 - 3 kg, Hahn: 3 - 4 kg

Eier

61 g

Farbe der Eier: Gelb-Braun

Mindestgewicht für Bruteier

60 g

Legeleistung

180 Eier / Jahr

5. Wyandotten

Die Wyandotten legen ebenfalls ca. 180 Eier im ersten Jahr und können diese Legeleistung auch im zweiten Jahr noch halten, ehe die Legeleistung ab dem dritten Jahr etwas zurück geht.

Das Gewicht der Tiere liegt bei ca. 3 bis 3,8 Kilo, sodass sich auch diese Rasse perfekt als Zweinutzungshuhn eignet, denn sie liefert leckeres Fleisch.

Wyandotten

Wyandotten Hühner © lantapix – stock.adobe.com

Eigenschaften

anfängerfreundlich, brütet gerne, zutraulich, friedlich, kälteunempfindlich

Gewicht Hahn und Henne

Henne: 2,5 - 3 kg, Hahn: 3,4 - 3,8 kg

Eier

55 g

Farbe der Eier: Braun

Mindestgewicht für Bruteier

54 g

Legeleistung

180 Eier / Jahr