Hinweis
Zwerg-New Hampshire gehören damit zu den beliebtesten Zwerghühnern in Deutschland. Auch in anderen Ländern sind diese ruhigen und robusten Hühner weit verbreitet. Die wirtschaftlichen Eigenschaften dieser Zwergrasse sind so gut, dass sie auch als Nutztiere bezeichnet werden.Zwerg-New Hampshire sind ruhige, friedliche und anhängliche Hühner, die sich mit etwas Auslauf bereits gut im Garten halten lassen. Außerdem wachsen sie sehr schnell heran und legen viele Eier, die für Zwerghühner durchaus groß sind.
Es handelt sich um perfekte Anfängerhühner, die sich auch bei fortgeschrittenen Hühnerhaltern oder Hobbyhaltern über eine große Beliebtheit erfreuen.
Haltung
Zwerg-New Hampshire sind die perfekte Hühnerrasse für Anfänger. Es gibt nur eine kleine Besonderheit: Sie sind genau wie viele andere Zwerghühner lebhafter und flugfähiger, als ihre Großform.
Der Freilauf
Ein Zaun von 1,5 Metern Höhe reicht in der Regel aus. Solange der Freilauf genug hergibt, gibt es keinen Grund, die andere Zaunseite zu erkunden. Einzelne Hühner wollen dennoch die Außenwelt kennen lernen. Wer kein Hühnernetz drüber spannen möchte, kann diesen Exemplaren drei cm der Schwungfedern kürzen.
Fehlen die Fläche oder das Geld für die Einzäunung, reicht auch etwas weniger Platz. Gibt es keine Gefahren, laufen diese Hühner gerne frei herum.
Futter und Ernährung
Abgesehen der Flugfähigkeit sind Zwerg-New Hampshire praktisch in jedem Punkt pflegeleicht. Sie gelten als sehr gute und genügsame Futterverwerter, die fleißig suchen und sich deswegen über einen großen Freilauf freuen. Werden die Hühner fündig, kann auf die Fütterung im Sommer fast vollständig verzichtet werden.
Wer keine Grasnarbe oder Grünpflanzen im Freilauf hat, soll immer etwas geeignetes Grün- und Frischfutter über den Zaun werfen.
Der Hühnerstall
Diese Hühnerrasse wird mit Regenwetter sehr gut fertig. Dennoch brauchen die Hühner einen Hühnerstall, der vor Wind und Wetter schützt. Die Einrichtung soll wie für andere typische Hühnerrassen gestaltet werden.
Zwerg-New Hampshire sind gesellig, es sollen wenigstens drei Hennen gehalten werden. Wenn die Nachbarn sich nicht am Krähen stören, kann ein Hahn für Ruhe unter den Hühnern sorgen.
Bruderhähne bleiben in Hahnengruppen lange verträglich. Wenn ein Vielfaches an Hennen vorhanden ist, vertragen sie sich auch in gemischten Herden. Hennen und Hähne sind sehr zutraulich und eignen sich meistens als Schoß- und Streichelhühner.
Durch einen Klick auf das Video werden Daten von YouTube geladen. Beachten Sie hierzu bitte unsere Datenschutzerklärung.
Eier und Legeleistung
Der Rassestandard erwartet 140 Eier mit 40 bis 45 Gramm. Diese Angaben werden häufig übertroffen. Bis 180 Eier im ersten Legejahr und Althennen-Eier bis 55 Gramm sind keine Seltenheit.
Die Eier sind braun und eignen sich sehr gut für die Kunstbrut.
Hennen beginnen im Alter von fünf Monaten mit dem Legen.
Küken
Eine Naturbrut ist bei Zwerg-New Hampshire eine Seltenheit, dann aber meistens erfolgreich. Wer keine Brutmaschine verwenden möchte, kann seine Bruteier brutwütigen Hühnerrassen wie Seidenhühnern unterschieben. Solange ein Hahn bei den Hennen war ist eine gute Schlupfquote zu erwarten.
Durch einen Klick auf das Video werden Daten von YouTube geladen. Beachten Sie hierzu bitte unsere Datenschutzerklärung.
Ob mit oder ohne Glucke: Die Küken müssen zuerst in einem kleinen und geschützten Bereich bleiben, benötigen eine Wärmequelle und Kükenfutter, welches in den Schnabel passt. Wasser, ein paar Grashalme, Salatreste, Kartonrollen, Steinchen, Moos, Äste und andere Elemente dürfen nicht fehlen.
Die Küken wollen immerhin ihre Welt erkunden. Wie bei anderen Hühnerrassen dürfen Küken mit Flaumfedern nie nass werden, da sie dieses häufig nicht überstehen.
Ab der sechsten Woche wächst bei Hahnenküken der Kamm, aber selbst nach drei Monaten lässt sich das Geschlecht nicht immer eindeutig erkennen.
Sobald die Küken gut befiedert sind, können sie bei gutem Wetter in einen kleinen Außenbereich. Sie sind frohwüchsig und frühreif.
Farbschläge
Anerkannte Farbschläge:
- goldbraun
- weiß
Zwerg New Hampshire kaufen
Ist die Wahl auf die Zwerg New Hampshire gefallen, so wird man dies sicher nicht bereuen. Diese Zwerghühner machen es dem Halter nicht nur bei der Pflege, sondern auch bei der Anschaffung einfach. Zwerg-New Hampshire Hühner sind wohl die am meisten gepflegte Zwerghühnerrasse.
Als Hobbyhalter findet man diese Zwerghühner meist auf Kleintiermärkten und in Kleintierportalen. Möchte man diese Hühner nicht nur Halten, sondern auch züchten, erhält man beim örtlichen Kleintierzüchterverein oder beim „Sonderverein der Züchter des Zwerg-New Hampshire Huhnes“ hochwertige Tiere.
Gut zu wissen
- Vor der Erzüchtung in Deutschland gab es Versuche in Österreich. Wegen ausbleibender Erfolge wurden diese aufgegeben.
- Es gibt Aussagen, dass die Niederländer die Erzüchtung für sich beanspruchen. Möglicherweise handelt es sich um eine unabhängige Erzüchtung.
- Goldbraune Zwerg-New Hampshire wurden 1961 in Deutschland und zeitgleich in den USA anerkannt.
- Zwerg-New Hampshire wachsen schnell heran und legen viele Eier. Sie werden deswegen zu den Zweinutzungshühnern gerechnet. Die wirtschaftlichen Eigenschaften dieser Zwergrasse sind so gut, dass sie auch als Nutztiere bezeichnet werden.
- Im Farbschlag goldbraun werden diese Hühner praktisch weltweit anerkannt.
- Es gibt noch rotbraun-blaugezeichnete Zwerg-New Hampshire, die bislang eher selten sind.
- Zwerg-New Hampshire gelten als gut durchgezüchtet und eignen sich damit auch für unerfahrene Züchter.
Die Hühnerrasse Zwerg-New Hampshire
Ursprünge der Zwerg-New Hampshire
Ab 1915 wurde die Großform nördlich von New York erzüchtet und nach dem US-Bundesstaat New Hampshire benannt. Die Züchterische Arbeit erstreckte sich über einen längeren Zeitraum, die ruhigen Hühner waren schnell beliebt. Um 1945 kamen diese Leistungshühner nach Europa, vermutlich kamen erste Bruteier und Küken im Jahr 1947 nach Deutschland. Diese Hühnerrasse fand schnell ihre Anhänger. Damit kam einigen deutschen Züchtern die Idee, eine Zwergform zu erzüchten. Die Zuchtarbeit begann Ende der 1950er Jahre, die goldbraunen wurden in Westdeutschland 1961, die weißen 1966 anerkannt. Die Erzüchtung erfolgte in der DDR unabhängig zum Westen, die erste Anerkennung gelang 1966.
Entwicklung der Rasse Zwerg-New Hampshire
Es gibt in Deutschland zwei erfolgreiche Erzüchtungen der Zwerg-New Hampshire. Einmal wurden im Westen kleine New Hampshire gezielt mit Zwergrassen gekreuzt, einmal verwendete ein Thüringer Züchter im Osten ausschließlich kleine New Hampshire. Beide Linien werden sich spätestens nach der Wiedervereinigung vermischt haben.
In die erstgenannte Linie flossen Zwerg-Wyandotten, Zwerg-Rhodeländer, Zwerg-Welsumer und Antwerpener Bartzwerge in die Großform ein. Zur Erzüchtung vom weißen Farbschlag flossen zudem Zwerg-Barnevelder, Zwerg-Leghorn und Zwerg-Italiener ein. Insgesamt sollen Zwerg-New Hampshire zum kleineren Ebenbild der Großform werden und gute Leistungsmerkmale mitbringen. Fehlentwicklungen wird immer wieder konsequent entgegengesteuert.
Heutige Bedeutung der Zwerg-New Hampshire
Die Zwerg-New Hampshire erfreuen sich nicht allein in Deutschland einer großen Beliebtheit. Hier gehören sie zu den beliebtesten Hühnerrassen überhaupt. Die Bestände haben sich von 2000 bis 2016 dennoch mehr als halbiert, sie gelten bislang noch nicht als gefährdet. Das trifft wohl nur noch auf einige Hühnerrassen zu.
Es sind Anfänger, Familien, Gartenbesitzer, Selbstversorger, Hobbyhalter, Züchter und Aussteller, die sich an den Zwerg-New Hampshire erfreuen. Gerade für die erstgenannten Gruppen sind diese Leistungshühner auch wegen ihrer Verfügbarkeit interessant. Ihre Bestände dienen nicht der gezielten Zucht und werden deswegen nicht gemeldet oder erfasst. Wenn die TGRDEU für Zwerg-New Hampshire im Jahr 2016 über 4600 Hennen und 1100 Hähne als Zuchttiere bei 611 Züchtern zählt, existieren insgesamt weit mehr dieser Hühner. Von den gemeldeten Zuchttieren gehen rund 10 % auf den weißen Farbschlag zurück.
Zuchtbemühungen und Maßnahmen zum Rassenerhalt
Zwerg-New Hampshire wurden in Ost und West zuerst im Sonderverein der Großform betreut. In Westdeutschland trennten sich die Züchter der Zwergform im Jahre 1967 ab und gründeten den „Sonderverein der Zwerg-New Hampshire-Züchter“. Mit der Wiedervereinigung wurden auch die Vereine zusammengelegt, womit dieser Verein in Ost und West die Zwergform betreut. Die Züchter der Zwerg-New Hampshire haben den Vorteil, dass sie eine solide Zuchtbasis haben, die sich nur auf zwei Farbschläge verteilt.
In anderen Ländern werden sich ebenfalls Züchter für den Austausch von Zuchttieren und Bruteiern organisieren.
Zuchtziele der Zwerg-New Hampshire
Zwerg-New Hampshire bilden einen Körperbau, der für Zweinutzungshühner typisch ist. Die mittelhoch gestellten und breit gebauten Hühner wirken mit ihrem mittellangen Rumpf kompakt und derb. Die Brust wird wie der Bauch voll ausgebildet. Charakteristisch ist die waagerechte Körperhaltung.
Der Kopf ist verhältnismäßig klein und eher flach als rund. Das unbefiederte Gesicht mit glattem und feinem Gewebe ist beim Hahn leuchtend rot, bei den Hennen rot. Kamm, Kehllappen und Ohrscheiben sind rot, von mittlerer Größe und beim Hahn entsprechend größer als bei den Hennen. Der breit ansetzende und fest aufsitzende einfache Stehkamm soll vier bis fünf Zacken bilden, die Kammfahne folgt dem Nacken. Die Augenfarbe schwankt von orange bis rotbraun. Der kräftige Schnabel ist bei weißen Exemplaren gelblich, bei den Goldbraunen kann er auch hell hornfarben erscheinen.
Beim weißen Farbschlag sollen Hahn und Henne ausschließlich weiße Federn ausbilden. Es soll sich um ein sauberes Silberweiß handeln. In den Niederlanden ist dieser Farbschlag nicht anerkannt, da er den Zwerg-Barneveldern zum Verwechseln ähnelt. Zur Abtrennung der Zwerg-New Hampshire sollen dreifünftel vom Rumpf vor und zweifünftel hinter den Läufen liegen, der Tiefpunkt der mittellangen und leicht hohlrunden Rückenlinie liegt nicht hinter dem Hals, sondern senkrecht über den Läufen.
Beim goldbraunen Farbschlag ist die Henne schlichter und gleichmäßig braun gefärbt. Der Grundton soll sich am Brustgefieder des Hahnes anlehnen. Der Halsbehang kann etwas heller wirken, ein Teil der Schwanzfedern endet mit einem glänzenden Schwarz. Das Deckgefieder vom mittelgroßen Hennenschwanz ist bei einigen Hennen zwar überwiegend braun, der leicht geöffnete Hennenschwanz aber schwarz.
Das Gefieder liegt fest an. Der Rücken wird waagerecht getragen. Die unteren Halsfedern sollen bei Hahn und Henne eine feine schwarze Zeichnung aufweisen, die bei Hähnen meist unter dem Behang verschwindet.
Der Hahn soll den sogenannten Dreiklang ausbilden. Der üppige Halsbehang ist heller, der Rücken dunkler als der Sattelbehang. Das Deckgefieder der Flügel ist Kastanienbraun, darunterliegendes Gefieder hat auch schwarze Federbereiche. Der mittellange, aber breite Hahnenschwanz bildet gut gerundete breite Sicheln und Nebensicheln, wodurch die Steuerfedern verdeckt liegen. Der Hahnenschwanz des goldbraunen Farbschlags ist schwarz und bildet einen ordentlichen Glanz. Die Hähne und Hennen tragen ihren breit ansetzenden Schwanz leicht angewinkelt, Hähne auch steil nach oben.
Bei Hahn und Henne werden die mittelgroßen Flügel waagerecht bis leicht hängend und anliegend getragen, sie setzen sich optisch kaum ab. Die Schenkel treten leicht hervor. Läufe und Füße sind gelb, drei Zehen weisen nach vorne, eine nach hinten und Hähne bilden einen kleinen Sporn.
Kurz und bündig lauten die Zuchtziele:
- Festigung der Farbschläge
- Erhalt der Körperform
- Festigung der Kopfpunkte
- Verbesserung der Leistungsmerkmale
- Erhalt des robusten und anhänglichen Wesens